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Darabos: Profi-Heer bringt mehr Effizienz und Einsatzfähigkeit

Wien, 28. Dezember 2012  - Mit der Umstellung auf ein Profi-Heer könnten die eingesetzten Mittel im Bundesheer um ein Vielfaches sinnvoller genutzt werden. "Die Wehrpflicht ist ein zutiefst ineffizientes System. Der sechsmonatige Grundwehrdienst führt zu geringem Ausbildungsstand und eingeschränkter Verwendbarkeit bei den Rekruten. Er verursacht hohe Kosten und immensen Personalaufwand", sagte Verteidigungsminister Norbert Darabos heute bei einer Pressekonferenz. Durch den verstärkten Einsatz von Zeitsoldaten, deren längere Nutzungsdauer, ihren höheren Ausbildungsstand und den reduzierten Verwaltungsaufwand nutzt ein Profi-Heer die vorhandenen Mittel besser.

Durch die Verkürzung des Grundwehrdienstes auf sechs Monate wurde die Ausbildung der Rekruten auf zwei Monate Grundausbildung und - falls überhaupt - wenige Wochen an der jeweiligen Waffengattung reduziert. "Durch die darauf folgende kurze, viermonatige Verwendung am Arbeitsplatz braucht das System drei Grundwehrdiener pro Jahr für jeden einzelnen Posten", erläuterte Darabos. Daraus resultiere auch die hohe Zahl an Systemerhaltern: Rund 60 Prozent aller Grundwehrdiener gehen keiner militärischen Tätigkeit nach, sondern sind als Chauffeure, Köche oder Kellner eingesetzt.

Weiters verursacht das Wehrpflicht-System immense Kosten und bedingt hohen Personalaufwand. Der Grundwehrdienst schlägt jährlich mit rund 200 Millionen Euro zu Buche. Rund 40 Prozent der Arbeitszeit der Berufs- und Zeitsoldaten sind durch die Ausbildungstätigkeiten gebunden. Neben 500 Heeresmitarbeitern sind auch 450 Grundwehrdiener mit der Einberufungs- und Musterungsbürokratie befasst. "Rekruten mustern Rekruten. Das ist Selbstverwaltung in Reinkultur", so Darabos.

Darüber hinaus werden diese Mittel in Grundwehrdiener investiert, die das Bundesheer nach nur sechs Monaten wieder verlassen. "In der Privatwirtschaft wäre so etwas undenkbar. Keine Firma würde Mittel in die Ausbildung von Mitarbeitern investieren, nur um sie dann wieder auf die Straße zu setzen", so der Minister.

Von einem Profi-Heer sei "deutlich mehr Output zu erwarten", so Darabos. Die Ausbildungskosten seien im neuen Modell mit 40 Millionen Euro nicht nur deutlich geringer, entscheidend sei vor allem die um ein Vielfaches höhere Nutzungsdauer von Berufs- und Zeitsoldaten, erläuterte Darabos. Und weiter: "Mit dem Profi-Heer investieren wir sinnvoll, nachhaltig und holen aus jedem Steuer-Cent das Maximum heraus."

Verteidigungsminister Norbert Darabos.

Verteidigungsminister Norbert Darabos.

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