Geländefahren im Winter: Soldaten absolvieren Kraftfahrausbildung
Gratkorn, 30. Jänner 2014 - Den Wintereinbruch im Süden Österreichs nützten Heeresfahrlehrer, Berufskraftfahrer und Grundwehrdiener des Versorgungsregiments 1 für ein Praxistraining der besonderen Art: "Alle Fahrzeuge fertig machen für Geländefahren unter schwierigen Bedingungen" lautete der Auftrag des zuständigen Kraftfahroffiziers und Heeresfahrschullehrers, Major Jochen Walzer.
Auf der Geländefahrstrecke am Garnisonsübungsplatz Ortnerhof bei St. Michael in der Obersteiermark bestanden bei geschlossener Schneedecke optimale Voraussetzungen für diese Ausbildung unter winterlichen Bedingungen.
Heeresfahrzeuge werden sicher im Gelände manövriert
Vom allradgetriebenen Puch G bis zum schweren Lastkraftwagen mit Kranaufbau wurde die Strecke zum Kennenlernen erkundet. Als Kraftfahrer wurden Soldaten eingeteilt, deren Hauptaufgaben Sondertransporte, Versorgungsfahrten zu den Auslandskontingenten in Bosnien und im Kosovo oder auch die Ausbildung von Rekruten zu Heereskraftfahrern sind.
Major Jochen Walzer: "Die Besonderheit an der heutigen Winterfahrausbildung besteht darin, sich einerseits an seine persönlichen Grenzen heranzuwagen und andererseits die technische Leistungsfähigkeit der Heereskraftfahrzeuge auszutesten. Am wichtigsten ist dabei die gewonnene Praxis für sicheres und unfallfreies Fahren im Gelände unter winterlichen Bedingungen. Das benötigen wir für den Fahrbetrieb bei unseren Einsätzen im In- und Ausland, um gut vorbereitet unterwegs zu sein."
Ausbildung darf Spaß machen
Wachtmeister Dominik Vorraber ist Heeresfahrlehrer und bildet Rekruten zu Heereskraftfahrern auf dem Unimog U4000-ÖBH aus. Er hat bereits zahlreiche Transporte mit militärischen Versorgungsgütern nach Bosnien und in den Kosovo durchgeführt. "Mir macht diese Ausbildung Spaß, weil der Unimog, den ich heute fahre, seine Stärken im Gelände voll zum Einsatz bringt. Ich sammle dabei viel Erfahrung, die ich bei der Kraftfahrausbildung für meine Grundwehrdiener-Fahrschüler sehr gut einsetzen kann", so der junge Unteroffizier.
Straßenkapitäne des Bundesheeres
Mit ihren unterschiedlichen und zahlreichen Spezialfahrzeugen, teilweise mit Sonderaufbauten für den militärischen Bedarf, zählen die Heereskraftfahrer beim Versorgungsregiment 1 zu den "Straßenkapitänen des Bundesheeres".
Wachtmeister Peter Ulbrich war schon als Tankwagenfahrer im Kosovo eingesetzt. Er pilotierte den schweren, geländegängigen Lastkraftwagen ÖAF mit Kranaufbau sicher durchs winterliche Gelände und sagt dazu: "Diese Ausbildung ist ein echter Hit. Wir können dabei Fahrpraxis gewinnen, die wir auch bei Straßenfahrten auf engen und steilen Wegen gut umsetzen können. Bei Katastropheneinsätzen müssen wir öfters mit Material beladen auch mit diesem schweren LKW ins Gelände fahren, um helfen zu können."
Zu den modernsten Großfahrzeugen beim Versorgungsregiment 1 zählt das leicht gepanzerte Hakenladesystem MAN 38.440, das vor allem für Transporte bei Auslandseinsätzen in Krisengebieten verwendet wird. Dank seiner zusätzlichen Schutzausstattung kann es auch für Fahrten in gefährdeten Gebieten eingesetzt werden.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark