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Botschafter Mayr-Harting besucht die Direktion für Sicherheitspolitik

Wien, 15. Jänner 2015  - Am Donnerstag konnte der Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik, Brigadier Johann Frank, den österreichischen Spitzendiplomaten Thomas Mayr-Harting zu einem Gedankenaustausch begrüßen. Botschafter Mayr-Harting ist seit Oktober 2011 Leiter der EU-Delegation bei den Vereinten Nationen in New York und verfügt über einen hervorragenden Einblick in die Situation der UNO, speziell im Hinblick auf deren Erwartungshaltung gegenüber der EU.

Reform der Peace-Keeping-Einsätze

Derzeit wird im Rahmen der Vereinten Nationen an einer Reform der Peace-Keeping-Einsätze gearbeitet. Zum Wechsel des Kalenderjahres 2014/15 waren weltweit über 122.000 Soldaten im Einsatz. Diese Einsätze waren im Jahr 2014 mit 8,5 Milliarden US-Dollar budgetiert. Vor dem Hintergrund immer schwierigerer Umfeldbedingungen sehen sich die Vereinten Nationen aber mit neuen Herausforderungen konfrontiert.

Das Bild des klassischen UN-Einsatzes gehört in den meisten Fällen der Vergangenheit an. Gegenwärtige und zukünftige Missionen der Vereinten Nationen werden robuster. Darüber hinaus mangelt es den Vereinten Nationen in den verschiedenen Einsatzräumen oftmals an Fähigkeiten, die vor allem europäische Staaten beizusteuern in der Lage wären. Mayr-Harting skizzierte vor diesem Hintergrund Erwartungen, welche die Vereinten Nationen gegenüber der EU und den einzelnen EU-Staaten haben.

Fähigkeiten, Mentoring, EU-Battlegroup

Im Jahr 1995 stammten etwa 40 Prozent aller UN-Soldaten aus europäischen Staaten, heute sind es nur noch etwa 6 Prozent. Trotzdem erhoffen sich die Vereinten Nationen von Europa vor allem das Einbringen von Fähigkeiten, die andere Nationen nicht beisteuern können. In diesem Zusammenhang werden immer öfter Hubschrauber und Drohnen aber auch hoch spezialisierte Truppen genannt.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld für die Mitgliedsstaaten der EU wären in diesem Zusammenhang Mentoring- und Training-Operationen. Diese sollen etwa Streitkräfte afrikanischer Staaten in die Lage versetzen, eigene Kontingente auf hohem Niveau für UN-Operationen zur Verfügung zu stellen. Dieses Konzept wird derzeit insbesondere auch von den USA sehr aktiv betrieben.

Mayr-Harting verwies darauf, dass führende Repräsentanten der Vereinten Nationen neben anderen Fähigkeiten sehr oft auch mögliche Einsätze der EU-Battlegroups ansprechen. Aus Sicht New Yorks bieten sich gerade diese Verbände dazu an, zeitlich befristete Überbrückungs-Einsätze durchzuführen, um den Vereinten Nationen Zeit für eine eigene Kräfteaufbringung zu verschaffen. Der EU-geführte Tschad-Einsatz 2008/09 war aus der Sicht der UNO ein Beispiel für einen erfolgreichen "Bridging Einsatz", wenngleich damals nicht die Battlegroup zum Zug kam.

Abschließend erinnerte der Botschafter daran, dass sich Österreich als traditioneller Truppensteller insbesondere auch durch seine Teilnahme am EU-Einsatz im Tschad sowie auch am nachfolgenden MINURCAT-Einsatz, ebenfalls im Tschad, internationales Ansehen erworben hat.

Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik

EU-Botschafter Mayr-Harting (hinten in der Mitte) erläuterte die Sichtweise der Vereinten Nationen.

EU-Botschafter Mayr-Harting (hinten in der Mitte) erläuterte die Sichtweise der Vereinten Nationen.

Mayr-Harting und Brigadier Frank, 2.v.l., verfolgen die Diskussion.

Mayr-Harting und Brigadier Frank, 2.v.l., verfolgen die Diskussion.

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