Anti-Terror-Einsatz: Heeres-Hubschrauber für die Polizei
Wien, 10. Februar 2015 - Das Verteidigungsministerium hat gestern einen Vorschlag zur Nutzung von Bundesheer-Hubschraubern für die Polizei unterbreitet.
Während die leichten Hubschrauber des Innenministeriums für die ersten Phasen eines Anti-Terror-Einsatzes geeignet sind, könnten die Heeresflieger vor allem in weiterer Folge hilfreich sein. Infrage kommen dafür Helikopter der Typen AB-212 und S-70 "Blackhawk".
Transport von Cobra-Beamten
Beide Hubschrauber könnten ein Team von Cobra-Beamten transportieren und beispielsweise durch Abseilen zum Einsatz bringen. Die Heeres-Hubschrauber bieten der Besatzung weitgehenden Schutz: Die Pilotensitze sind verstärkt und können mit Kevlarplatten noch zusätzlich gesichert werden. Dieselben Schutzvorkehrungen können auch im Passagierraum angebracht werden.
Beide Hubschrauber-Typen verfügen über zwei Triebwerke, crash-resistente Zellen für die Crew sowie über Tanks, die sich im Falle eines Einschusses selbst abdichten.
Kurze Reaktionszeiten
Die geforderten Reaktionszeiten würden für die Heeresflieger kein Problem darstellen: Ohne konkrete Bedrohung stünden das ganze Jahr über zumindest zwei Hubschrauber innerhalb von 120 Minuten bei Tag und innerhalb von 180 Minuten bei Nacht für die Polizei bereit.
Bei einer "erhöhten Bedrohungslage" könnten weitere Helikopter innerhalb von 60 Minuten für das Innenministerium einsatzbereit sein - in kritischen Phasen wären sie innerhalb von 15 Minuten abflugbereit.
Abkommen zwischen Innen- und Verteidigungsministerium
Die genaue Anzahl der Hubschrauber sowie weitere Details sollen in einem Verwaltungsabkommen zwischen dem Innen- und dem Verteidigungsministeriums festgelegt werden. Teil des Angebotes ist auch eine gemeinsame Ausbildung der Luftstreitkräfte und der Cobra in der Dauer von 100 Tagen. Die Kosten in der Höhe eines einstelligen Millionenbetrages wären durch das Innenministerium zu tragen.