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Planspiel: Offiziere üben am Simulator für Einsätze

Wiener Neustadt, 15. Juli 2015  - Führungssimulationszentrum der Theresianische Militärakademie: In den Lageräumen des Führungssimulators bereiten sich rund 80 Soldaten auf eine Computersimulations-Übung vor. In der Ausbildung von Milizoffizieren kommen sowohl der Führungssimulator als auch der sogenannte CATT ("Combined Arms Tactical Trainer") zum Einsatz. Mit Hilfe der beiden IT-Systeme werden möglichst realistische Szenarien vermittelt.

Computerspiel als Basis

Beim CATT-Trainer handelt es sich im Grunde um das handelsübliche Computerspiel "Steel Beasts", das nach einigen Anpassungen zunächst den Sprung zum Übungssimulator der Panzertruppe geschafft hatte. Mittlerweile setzt das Bundesheer die Software auch zur Schulung angehender Zugs- und Kompaniekommandanten der Jägertruppe ein.

Vieles erinnert dabei an ein modernes 3D-Computerspiel, wie es viele kennen. Mit der letzten Anpassung können die Kommandanten nun auch den Radpanzer "Pandur" und eine Gruppe von Kampfsoldaten steuern. Die Software ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung des Geländes und macht es damit möglich, die Abläufe von Gefechten zu trainieren.

"Die Bedienung fällt nicht immer leicht", erklärt Leutnant Alfred Fric, Teilnehmer an einem Weiterbildungskurs für Milizoffiziere. "Besser wäre es, man könnte die Bedienung der Tastatur und des Joysticks vorher einige Zeit üben. Denn dann wäre es leichter, sich ganz auf die gefechtstechnischen Aufgaben zu konzentrieren."

Im Zivilberuf ist Fric selbstständiger Fitnesstrainer. Er betrachtet das System als gute Ergänzung zu Übungen im Gelände, ein Ersatz dafür könne es jedoch nicht sein. "Wie soll man am Computer auch Hunger, Durst oder Müdigkeit im Zuge von Kampfhandlungen simulieren?"

Führungssimulator

Ergänzend dazu deckt der Führungssimulator die taktische Ebene ab und bereitet vorwiegend Stabsoffiziere eines Bataillons auf Einsätze vor. Mit seiner Hilfe lernen die Teilnehmer, die einzelnen Einheiten zu koordinieren und sich auch mit logistischen Herausforderungen wie Nachschub und Versorgung auseinanderzusetzen. Jedem Offizier steht dabei ein sogenannter Operator zur Verfügung, der die Software bedient und die Befehle des Kommandanten umsetzt.

 Ziel der Trainer an der Militärakademie ist es nun, beide Systeme in einer Übung zu vereinen.

Spannende Kombination

"Der Führungssimulator wurde durch die Firma CAE Elektronik GmbH entwickelt und an die Anforderungen des Bundesheeres angepasst", erklärt Oberst Reinhard Pieber, der für die Führungssimulation an der Militärakademie verantwortlich ist. Die Auslastung steige ständig, mittlerweile sei der Führungssimulator bereits 20 bis 25 Wochen pro Jahr im Einsatz.

"Besonders spannend ist die Kombination aus dem gefechtstechnischen CATT-Simulator und dem Führungssimulator", sagt Pieber. "Wünschenswert wäre natürlich eine Schnittstelle zwischen den beiden Systemen, derzeit ist aber eine solche noch nicht in Aussicht", so Pieber weiter.

Neben den 20 Operatoren für die Bedienung und den acht Technikern für den Betrieb des Führungssimulators üben etwa 50 Lehrgangsteilnehmer der Milizoffizierskurse in diesem Planspiel.

Training am Computer: Mit Vollgas durchs virtuelle Gelände.

Training am Computer: Mit Vollgas durchs virtuelle Gelände.

Führungssimulator: Ein Kompaniekommandant, r., bespricht seinen Angriffsplan mit dem Operator.

Führungssimulator: Ein Kompaniekommandant, r., bespricht seinen Angriffsplan mit dem Operator.

Oberst Pieber: "Besonders spannend ist die Kombination aus dem CATT-Simulator und dem Führungssimulator."

Oberst Pieber: "Besonders spannend ist die Kombination aus dem CATT-Simulator und dem Führungssimulator."

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