Bundesheer: Österreich plant verstärktes Engagement in Mali
Wien, 21. September 2015 - Das Österreichische Bundesheer soll sich künftig auch an der UN-Mission MINUSMA im afrikanischen Krisenstaat Mali engagieren. Darüber wird Verteidigungsminister Gerald Klug heute die Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates informieren. Österreich bietet in einem ersten Schritt zehn Stabsoffiziere und fünf Militärbeobachter für die Mission an. Nach Beschlüssen durch den Ministerrat und den Hauptausschuss des Nationalrates kann die österreichische Beteiligung bereits Anfang 2016 starten. In einem weiteren Schritt sind auch Spezialeinsatzkräfte für Aufklärungs- und Sicherungsaufgaben denkbar.
EU-Trainingsmission
Verteidigungsminister Klug: "Wir müssen die Flüchtlingskrise, die Europa derzeit so massiv fordert, auch an ihrer Wurzel angehen. Wir müssen in den Krisenstaaten für Stabilität und Sicherheit sorgen, damit Menschen nicht länger gezwungen sind zu fliehen. Mit der Beteiligung bei MINUSMA leisten wir genau dazu einen Beitrag und setzen ein Zeichen internationaler Solidarität."
Seit August ist das Österreichische Bundesheer bei der EU-Trainingsmission in Mali mit Ausbildern aktiv. Bis zu 20 Soldatinnen und Soldaten helfen im Rahmen der Mission dabei die malische Armee aufzubauen. Davor hat das Bundesheer ab März 2013 für mehr als zwei Jahre gemeinsam mit Deutschland die Sanitätsversorgung der Mission bereitgestellt.
UN-Mission
Die UN-Mission MINUSMA in Mali wurde im April 2013 mit Resolution 2100 durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eingerichtet. Ihre Hauptaufgaben sind die Wiederherstellung der staatlichen Autorität, der Schutz von Zivilisten, insbesondere von Frauen und Kindern, sowie die Unterstützung bei der Umsetzung des im Juni unterzeichneten Friedensabkommens.
Das Schwergewicht der Mission liegt in Nordmali. Sie umfasst mehr als 9.000 Soldatinnen und Soldaten sowie 1.000 Polizistinnen und Polizisten entsandt von insgesamt 49 Truppenstellern. Es beteiligen sich unter anderem Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Schweden, Großbritannien, Norwegen und die Schweiz.
Von den rund 570.000 in der EU im Jahr 2014 gestellten Asylanträgen kommen etwa 150.000 von Menschen aus Nordafrika und der Sahelzone. Davon entfallen knapp 13.000 auf Mali. Darüber hinaus ist Mali eine der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte für Flüchtlingsbewegungen aus West-Afrika.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Information und Öffentlichkeitsarbeit