Bundesheer bildet UN-Mitarbeiter aus: Internationales Training für Krisen- und Katastrophenhilfe
Wien, 08. Oktober 2015 - Von 30. September bis 8. Oktober bildeten Spezialisten des Bundesheeres - bereits zum dritten Mal - Mitarbeiter des "UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs" (UN OCHA - Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten) aus. Sie sollen für eventuelle Einsätze in Krisen- oder Katastrophenherde vorbereitet werden. Die Ausbildung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium und dem Land Vorarlberg.
Umfangreiches Ausbildungsprogramm
Auf dem Ausbildungsprogramm standen die Themen Team- und Führungskompetenz, Informationsmanagement und der Umgang mit Medien. Nach einem mehrtägigen Theoriekurs wurden diesen Mittwoch am ABC- und Katastrophenhilfeübungsplatz "Tritolwerk" in Eggendorf in Niederösterreich kritische Situationen wie Verhandlungen an bewaffneten Checkpoints, GPS-Navigation und Erste Hilfe trainiert.
Gemeinsam mit Soldaten des Jagdkommandos, Angehörigen der Katastropheneinheit AFDRU ("Austrian Forces Disaster Relief Unit") der ABC-Abwehrschule, Cobra-Beamten und einem Heerespsychologen übten die Kursteilnehmer auch das richtige Verhalten bei einer Geiselnahme.
Die 24 Teilnehmer des UN-Büros kamen aus 18 Ländern, unter anderem aus Burkina Faso, Kenia, Malaysia, Nepal, Pakistan, Syrien oder der Demokratischen Republik Kongo.
Internationaler Katastrophenmanager
Gesamtverantwortlicher für die Organisation und Durchführung dieser Spezialausbildung war Brigadier Alois Hirschmugl, der Mitglied des "United Nations Disaster Assessment and Coordination" (UNDAC)-Hilfsteams der Vereinten Nationen und als Katastrophenmanager in der ganzen Welt unterwegs ist.
Hirschmugl koordinierte bereits die Hilfe bei der Flutkatastrophe in Mozambique und Bangladesch, dem Erdbeben in Algerien, Iran und Indonesien, dem Tsunami in Südostasien, der Explosion in einem Munitionsdepot in Albanien oder der Flutkatastrophe in Pakistan.
Partnerschaft mit UN OCHA
Die Partnerschaft zwischen dem Bundesheer und dem Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten entstand bereits 2008. Die ausgebildeten UN-Mitarbeiter stehen in den kommenden sechs Monaten für eine bis zu drei Monate dauernde Verlegung in Krisengebiete auf Abruf. Derzeit sind UN OCHA-Mitglieder unter anderem im Irak, im Südsudan, in Syrien oder in der Zentralafrikanischen Republik eingesetzt.