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40-jähriges Jubiläum: Als Österreichs Landesverteidigung umfassend wurde

Wien, 19. Oktober 2015  - Im Rahmen des Symposions "40 Jahre Umfassende Landesverteidigung in der Bundesverfassung - 30 Jahre Veröffentlichung des Landesverteidigungsplans" haben sich am Montagnachmittag Zeitzeugen, Historiker und Beobachter in Wien an der Landesverteidigungsakademie auf einen zeithistorischen Streifzug durch Österreichs Verteidigungskonzeption begeben.

"Nachdem Österreich im Jahr 1955 seine Souveränität wiedererlangt hatte, wollte es verteidigungspolitisch neue Wege gehen", sagte Universitätsdozent Erwin Schmidl vom Institut für Strategie und Sicherheitspolitik. Und Schmidl fügte gleich hinzu: "Dabei nahm man sich Länder wie Schweden und die Schweiz zum Vorbild."

So habe Österreichs Bundesregierung bereits in den frühen 60er-Jahren eine "umfassende" Landesverteidigung beschlossen, die sie fortan nicht bloß als militärische habe sehen wollte. Vielmehr wollte man Österreichs Verteidigungskonzeption um geistige, wirtschaftliche und zivile Belange erweitern.

Und die damalige Stabsakademie des Verteidigungsressorts übernahm dabei eine führende Rolle, weshalb sie 1967 auch in "Landesverteidigungsakademie" umbenannt wurde. Die Akademie in der Wiener Stiftskaserne stieg damit zur höchsten Ausbildungsstätte des Bundesheeres auf.

Die endgültige politische Willensbildung sei allerdings erst mehr als ein Jahrzehnt nach der Regierungsübereinkunft abgeschlossen worden, erläuterte der Historiker. Im Juni 1975 fasste der Nationalrat den einstimmigen Beschluss, die "Umfassende Landeverteidigung (ULV)" in der Bundesverfassung zu verankern (Artikel 9a B-VG). Dabei hob der Gesetzgeber auch gleich die Wehrpflicht und die Möglichkeit des ersatzweisen Zivildienstes in den Verfassungsrang. Der weitreichende Ansatz der Umfassende Landeverteidigung ist bis heute als Verteidigungsdoktrin gültig.

Mit dem Konzept der Umfassenden Landesverteidigung war von Beginn an auch der Auftrag verbunden, einen Landesverteidigungsplan auszuarbeiten. Zwar war ein erster Teil bereits 1967 druckreif, die weiteren Arbeiten nahm man allerdings erst ab dem Jahr 1975 wieder auf. Es sollte weitere zehn Jahre dauern, bis der Landesverteidigungsplan dann 1985 veröffentlicht wurde.

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Ort vieler wissenschaftlicher Veranstaltungen: die Sala Terrena der Landesverteidigungsakademie.

Ort vieler wissenschaftlicher Veranstaltungen: die Sala Terrena der Landesverteidigungsakademie.

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