Generalleutnant i.R.Dr. Karl Schoeller – ein schaffensfroher „75-er“
, 12. Februar 2004 - Er kennt Clausewitz‘ militärisches Standardwerk „Vom Kriege“ beinahe auswendig und liest Schöngeistiges vom südafrikanischem Literaturnobelpreisträger J.M. Cetzee. Die Rede ist von Generalleutnant Dr. Karl Schoeller, dem vormaligen Militärkommandanten von Oberösterreich, der in aktiver Frische gerade seinen „75-er“ feiert. Ein kleiner Rückblick auf seine vierzehnjährige Kommandoführung scheint daher angebracht: Frisch von der Operationsabteilung im Verteidigungsministerium und dem Konzept der Raumverteidigung im Rückengepäck, hat Dr Schoeller 1979 das Kommando in OÖ übernommen. Als überzeugter Anhänger des Neutralitätsgedankens galt sein Hauptaugenmerk von Beginn weg dem Aufbau einer schlagkräftigen Miliz. Im Bundesland war ihm die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Einrichtungen ein großes Anliegen. Mit den zentral gesteuerten Angelobungen von Soldaten in OÖ Gemeinden schuf er dabei eine breite Plattform und Gesprächsbasis für Militär und Zivil. Auch die heute unbürokratische und auf Knopfdruck abrufbare Hilfeleistung des Bundesheeres bei Katastrophenfällen ist auf seine Initiativen, insbesonders mit Altlandeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, zurückzuführen. Als merkbares Zeichen des Raumverteidigungskonzeptes und zur Belebung der örtlichen Infrastruktur hat Dr. Schoeller gegen manchen Widerstand der Zentralstelle, parteiübergreifend mit OÖ Politikern, den Bau der Kremstalkaserne in Kirchdorf initiiert. Zusätzlich war ihm die professionelle Umsetzung der militärischen Öffentlichkeitsarbeit ein besonderes Anliegen. Manch Politiker und Bürgermeister erinnert sich noch an die ersten „Feldpost-Grüße“ vom Bundesheereinsatz an der burgenländisch-ungarischen Grenze 1991, und die OÖ Jugend an die besonders innovative Einrichtung der „Tage der Schulen“ in den OÖ Kasernen mit einem „Bundesheer zum Anfassen“. Seit 1993 genießt der Jubilär seinen Ruhestand im idyllischen Moosbach im Innviertel gemeinsam mit seiner Gattin Katharina. Auf seinem Anwesen widmet er sich der Garten- und Landschaftspflege und im eigenen Wald – eine entfernte Affinität zu seinem früheren Beruf ist nicht zu verleugnen – dem Kampf gegen den Borkenkäfer.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Oberösterreich
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Generalleutnant Dr. Karl Schoeller