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Die Wissenschaftskommission: Antworten auf die Gefahren der Zukunft

Wien, 17. November 2016  - Plötzlich ist der Strom weg. Kein Licht, kein Telefon - Bankomat, Supermarktkassa, Wasserleitung, nichts funktioniert mehr. Sie sagen, das gibt es nicht? Stimmt, heute nicht und wahrscheinlich auch morgen nicht. Doch denkbar ist es und in unserer zunehmend technischen Welt auch immer wahrscheinlicher.

Das Bundesheer steht für solche Fälle bereit. Dafür werden alle denkbaren Szenarien untersucht, Konzepte entwickelt und Abläufe geübt, die im Notfall helfen. Die ehrenamtliche Wissenschaftskommission berät den Verteidigungsminister und sie bindet die zivile Wissenschaft und Forschung in diese Überlegungen ein.

Wissenschaft bietet Lösungen an

Der Vorsitzende der Kommission, Universitätsprofessor Wolf Rauch, betonte, dass einzig die wissenschaftliche Methode Lösungen anbieten könne, die auf Fakten aufbauend für alle erklärbar und nachvollziehbar seien. Und dies sei dringend nötig - denn den Menschen zu erklären, welche Maßnahmen ein Staat treffen muss, sei die Grundlage jeder Demokratie.

Und dazu trägt die Wissenschaftskommission bei: Mit sechs Beiräten - jeweils mehrere zivile und militärische Experten - wird eine ganzheitliche Sicht ermöglicht.

Bundesheer als Handlungsreserve

Das Bundesheer als strategische Handlungsreserve für die Republik Österreich war beim Symposium auf der heurigen Jahrestagung das Thema einer Diskussion zwischen zivilen und militärischen Experten.

Umfassende Sicherheitsvorsorge

Das Konzept der umfassenden Landesverteidigung wird derzeit zu einer umfassenden Sicherheitsvorsorge weiterentwickelt. Die Tagung stand im Zeichen dieses Wandlungsprozesses, der mit Beiträgen der Beiräte von unterschiedlichen Seiten betrachtet wurde.

Der Polarisierung der Gesellschaft entgegenwirken

Der sozialwissenschaftliche Beirat sprach die derzeit vorherrschende Polarisierung der Gesellschaft an. Durch ein vermehrtes kritisches Hinterfragen außerhalb der Bequemlichkeitszone könne dieser entgegengewirkt werden. Leistungswille und verantwortungsbewusste Führung auf Basis einer breiten humanistischen Bildung seien dafür die Grundlage.

Die Menschen erreichen

Der Strategie- und sicherheitspolitische Beirat zeigte die enge Verflechtung in Europa auf. Die Möglichkeiten auch außerhalb der Grenzen Europas stehen derzeit im Vordergrund der Überlegungen. Wesentlich sei es, dass die Menschen in Europa mit den Ergebnissen auch erreicht würden - und ihnen diese Ergebnisse verständlich erklärt würden.

Krisen als Chance

"Es war alles schon mal da" - und wir können daraus durchaus brauchbare Schlüsse ziehen. Der Beitrag des militärhistorischen Beirates zeigte, dass durch Krisen die Entwicklung immer vorangetrieben wird. Krisen sollten als Chance für positive Gestaltung gesehen werden.

Technische Lösungen für schwierige Aufgaben

Der wehrtechnisch-naturwissenschaftliche Beirat befasste sich mit den technischen Möglichkeiten, die zur Bewältigung von komplexen Aufgaben verfügbar sind. Als Beispiel wurde die Flugraumkontrolle vorgestellt. Von Aschewolken eines Vulkanes bis hin zu Cyberangriffen auf Flugkontrollrechner reichen dabei die Gefährdungen.

Qualität der medizinischen Versorgung

Für den wehrmedizinischen Beirat steht die Oualität der militärmedizinischen Versorgung im Vordergrund. Hohe Qualität sei nur erreichbar, wenn laufend geübt werde, was in einem Krisenfall gekonnt werden muss. "Zukunft passiert nicht - sie lässt sich gestalten", so der Tenor.

Bedrohungen durch Vernetzung begegnen

Für die Lösung von Aufgaben sei eine mehrdimensionale Betrachtungsweise erforderlich, so der wirtschaftswissenschaftliche Beirat. Die österreichische Gesellschaft, so wurde vom wirtschaftswissenschaftlichen Beirat betont, durchlaufe eine multipolare Entwicklung: Es gebe nicht nur eine einzige zentrale Bedrohung. Nur durch Vernetzung und Zusammenarbeit könne den verschiedenen Bedrohungen wirksam begegnet werden.

Gesamtheitliche Betrachtung nötig

Zuletzt betonte Generalstabschef Othmar Commenda, wie wichtig eine gesamtheitliche Betrachtung der Aufgaben sei. Für tragfähige Lösungen in Österreich aber auch in Europa müssten die Verantwortlichen über die Details hinaustreten und ganzheitlich erarbeitete Wege gehen, so Commenda.

Ein Bericht der Redaktion Information und Öffentlichkeitsarbeit

Der Vorsitzende der Wissenschaftskommission, Universitätsprofessor Wolf Rauch, mit Oberst Walter Maringer.

Der Vorsitzende der Wissenschaftskommission, Universitätsprofessor Wolf Rauch, mit Oberst Walter Maringer.

Die Zuhörer des gut besuchten Symposiums.

Die Zuhörer des gut besuchten Symposiums.

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