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Senegal: Österreichische Experten schulen künftige Kommandanten afrikanischer Friedensmissionen

Dakar, 06. Dezember 2016  - "Cross cutting issues in peace support operations" nennt sich ein Seminar, das die Projektgruppe Afrika der Direktion für Sicherheitspolitik gemeinsam mit dem senegalesischen Verteidigungsministerium und der UN-Mission UNOWAS ("UN Office for West Africa and the Sahel") organisiert hat.

Alles, was zu einem UN-Einsatz dazugehört

Zwanzig Stabsoffiziere aus dem Senegal, Ghana, Burkina Faso, Mauretanien und Nigeria werden in Dakar mit den zahlreichen Herausforderungen vertraut gemacht, die moderne Friedensmissionen über die rein militärische Komponente hinaus mit sich bringen. Kurzum: Alles, was zu einem UN-Einsatz dazugehört.

"Verdammt viel!", lacht Oberst Akinmoyede aus Nigeria und deutet auf den Dienstplan des Seminars: SSR, DDR, IDPs - hinter diesen Abkürzungen verbergen sich Themen wie der Aufbau von Sicherheitsstrukturen in Ländern, in denen Polizei und Militär nicht mehr existieren, die Entwaffnung und Wiedereingliederung von ehemaligen Rebellen oder der Umgang mit Flüchtlingen.

"Ich habe all das schon in verschiedenen Seminaren gehört", sagt Oberstleutnant Koulibaly, ein erfahrener senegalesischer Bataillonskommandant. "Aber hier tragen Praktiker vor, die dir aus eigener Erfahrung erklären können, was funktioniert hat und was nicht."

Erfahrungsaustausch unter Praktikern

Ein Oberstleutnant aus Sierra Leone berichtet über die entscheidenden Phasen beim Wiederaufbau seiner Streitkräfte nach dem Bürgerkrieg, ein UNOWAS-Offizier schildert die Tricks, mit denen sich ehemaligen Rebellen in Liberia bei ihrer Entwaffnung und Reintegration Geld von internationalen Hilfsorganisationen erschlichen haben.

"Die Vortragenden hier kommen direkt auf den Punkt", sagt Kapitänleutnant Anita Wase aus Ghana. "Die wissen, wovon sie reden", wirft Oberst Nya aus Burkina Faso ein. Er hat vier Jahre lang in Friedensmissionen in Afrika gedient. "Mit denen kannst du dich austauschen. Dieses Seminar gehört unbedingt weitergeführt."

Ziel: Ein Ausbildungszentrum für Friedensmissionen im Senegal

Die konsequente Fortführung dieser Ausbildung ist das erklärte Ziel der Direktion für Sicherheitspolitik. Nach dem erfolgreichen Debut heuer will man den Kurs auch 2017 und 2018 mitorganisieren, danach soll die Verantwortung ganz auf die senegalesischen Streitkräfte übergehen.

"Afrikanische Probleme sollten wo möglich von Afrikanern gelöst werden", sagt Kursdirektor Oberstleutnant Georg Dialer, der selbst sechs Jahre lang als Militärberater in Afrika im Einsatz war. "Der Senegal ist das Vorzeigeland betreffend Friedensmissionen in Afrika. Derzeit sind mehr als dreitausend senegalesische Soldaten und Polizisten in den Krisenregionen des Kontinents im Einsatz."

Dank dieses Engagements für Stabilität ist der Senegal auch bevorzugter Partnerstaat des österreichischen Verteidigungsministeriums in Westafrika. "Eine Unterstützung dieser Bemühungen ist somit auch eine Maßnahme zur Reduktion von unkontrollierter Migration und zur Eindämmung von Krieg und Gewalt", sagt Günther Barnet, Chef der Projektgruppe Afrika.

V.l.: Vortragende Agathe Telou, Projektgruppe-Afrika-Chef Günther Barnet, Botschafterin Caroline Gudenus, Kursdirektor Oberstleutnant Georg Dialer und Kursteilnehmer Oberst Akinmoyede.

V.l.: Vortragende Agathe Telou, Projektgruppe-Afrika-Chef Günther Barnet, Botschafterin Caroline Gudenus, Kursdirektor Oberstleutnant Georg Dialer und Kursteilnehmer Oberst Akinmoyede.

Kursteilnehmer aus Mauretanien, Nigeria und dem Senegal.

Kursteilnehmer aus Mauretanien, Nigeria und dem Senegal.

Günther Barnet, l., und der stellvertretende Chef des senegalesischen Generalstabs, Vizeadmiral Cheikh Bara Cissoko.

Günther Barnet, l., und der stellvertretende Chef des senegalesischen Generalstabs, Vizeadmiral Cheikh Bara Cissoko.

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