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Heißt es bald "Rien ne va plus" nach Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen?

Wien, 14. Februar 2017  - Das Verteidigungsministerium war Gastgeber des "International Intergovernmental High Level Panel" zum Thema "Protecting Critical Infrastructure from Cyber Attacks - a Global Challenge". Auf Initiative der Energypact Foundation und in Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Partnern, trafen sich UN- und OSZE-Botschafter, Verteidigungsattachés und Militärberater sowie Cyber-Experten aus internationalen Organisationen, der EU und aus der Wirtschaft zum fachlichen Austausch in der Landesverteidigungsakademie des Bundesheeres.

Schutz der kritischen Infrastruktur und Gefahr für Dominoeffekte

Der Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik, Generalmajor Johann Frank, wies in seinen Eröffnungsstatements auf die Abhängigkeit vom Internet und auf Chancen und Gefahren hin. Die zunehmende Vernetzung und Anbindung von Systemen ans Internet ("Internet of Things") stelle auch an die Infrastruktur-Betreiber große Herausforderungen, so Frank.

So könne in Steuerungssysteme kritischer Infrastrukturen von jedem beliebigen Ort eingedrungen werden und ein Angriff zu katastrophalen Folgen für Staat und Bevölkerung führen. Darüber hinaus bestehe die Gefahr der Ausbreitung von Manipulation auf andere Systeme und Sektoren. Nur durch eine gesamtstaatliche Vorsorge und die Entwicklung gemeinsamer Schutzkonzepte könnten kritische Infrastrukturen effektiv geschützt werden.

Zusammenarbeit und Vertrauen als wichtigste Erkenntnis

Der Schutz vor Cyberangriffen kann weder vom Staat, noch von den Betreibern alleine bewerkstelligt werden, sondern erfordert die Zusammenarbeit auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene. Auf nationaler Ebene ist ein Schulterschluss des öffentlichen Sektors mit der Industrie und Wirtschaft in Form von "Public Private Partnerships" notwendig.

Notwendig ist es auch, Gremien für den Informationsaustausch über Störfälle zu schaffen, die Transparenz und strategische Koordinierung zu erhöhen und allgemein akzeptierte Normen, Standards und Definitionen sowie gemeinsame Rechtsgrundlagen zu entwickeln. Darüber hinaus sind Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau und zur Erhöhung des Cyber-Bewusstseins bzw. der Steigerung der Resilienz notwendig.

Der Cyberraum ist grenzenlos

Cyberangriffe machen vor nationalen Grenzen keinen Halt. Ihre Herkunft lässt sich meist bis ins Ursprungsland zurückverfolgen, die Akteure selbst sind aber kaum zu identifizieren. Dadurch bekommen Cybersicherheit und Schutz kritischer Infrastruktur eine internationale Dimension. Der stellvertretende Generalstabschef, Generalleutnant Bernhard Bair brachte dies in seinem Statement auf den Punkt: "Internationale Herausforderungen erfordern internationale Lösungen. Das Militär kann und muss dabei einen wesentlichen Beitrag leisten, da dieses über Expertise im Cyber-Bereich und Know-how im Krisenmanagement verfügt."

Dieser Erkenntnis folgen auch konkrete Modernisierungspläne des Verteidigungsministers. Geplant sind Investitionen von rund 60 Millionen Euro in Ausrüstung und Infrastruktur sowie die Aufstellung eines eigenen Cyber-Kommandos mit 350 zusätzlichen IT-Spezialisten.

Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik

Generalmajor Johann Frank wies in seinen Eröffnungsstatements auf die Abhängigkeit vom Internet und auf Chancen und Gefahren hin.

Generalmajor Johann Frank wies in seinen Eröffnungsstatements auf die Abhängigkeit vom Internet und auf Chancen und Gefahren hin.

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