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Symposium für Militärgeschichte "Medizin im totalen Krieg: Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg"

Wien, 18. Mai 2017  - Am Donnerstag diskutierten renommierte Wissenschaftler im Josephinum über die verschiedenen Aspekte der Militärmedizin im Ersten Weltkrieg. Diese Veranstaltung war das dritte Symposium, das im Rahmen der Kooperation zwischen dem Institut für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie und dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam, stattfand.

Der Erste Weltkrieg als "totaler Krieg"

Der Erste Weltkrieg war in vielem ein "totaler Krieg" - total durch die Auswirkungen der modernen Kriegstechnik, total durch die wirtschaftlichen Aspekte und durch die Betroffenheit der gesamten Bevölkerung, total durch die politischen Implikationen. Er brachte mit seinen zahlreichen Verletzten nicht nur Elend, sondern auch einen Fortschritt für die Medizin. Zugleich stellte er eine Herausforderung für die Militärärzte hinsichtlich der Medizinethik dar: Was stand im Vordergrund? Der Soldat als Individuum oder die rasche Wiederherstellung des Kriegers?

Medizinischer Fortschritt entsteht

So beleuchtete Oberstarzt Ralf Vollmuth, Wissenschaftler am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, in seinem Vortrag über deutsche Militärmedizin im Ersten Weltkrieg, wie die Art und Weise des Krieges typische Verletzungsmuster, neue Krankheitsbilder und damit verbunden aber auch einen beträchtlichen medizinischen Fortschritt hervorbrachte.

Die Rolle der Frauen in der Medizin

Christa Ehrmann-Hämmerle, Professorin für Neuere Geschichte und Frauen-/Geschlechtergeschichte an der Universität Wien, thematisierte in ihrem Beitrag den Einsatz von Frauen als Krankenpflegerinnen in Österreich-Ungarn. Im Gegensatz zu früheren Kriegen erfasste der Erste Weltkrieg auch praktisch alle Bereiche des Zivillebens. Tausende Frauen dienten als Krankenschwestern oder -pflegerinnen. Genaue Zahlen sind nicht verfügbar, man nimmt aber für die Donaumonarchie mit ca. 53 Millionen Einwohnern 100.000 oder mehr an. Die Kranken- und Verwundetenpflege war somit ein "second battlefield" dieses Krieges und Schwestern und Pflegerinnen dienten teils auch nahe der Front. "Frontline Nursing" wurde zum Begriff.

Innovationen in der Medizin

Im dritten Referat dieses Tages verdeutlichte Daniela Angetter, Historikerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die Herausforderungen für den Sanitätsdienst im Ersten Weltkrieg, insbesondere angesichts der Kriegführung auch im Hochgebirge. Innovationen wie die "Stigler-Trage" stellten entscheidende Fortschritte dar, die auch später nachwirkten.

Die Veranstaltung war eine Kooperation der Landesverteidigungsakademie mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, der Medizinischen Universität Wien, dem Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Wissenschaftskommission beim Bundesministerium für Landesverteidigung und sport sowie der Österreichischen Gesellschaft für Heereskunde.

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Ralf Vollmuth, Oberstarzt der Bundeswehr, beleuchtete die Militärmedizin im Ersten Weltkrieg.

Ralf Vollmuth, Oberstarzt der Bundeswehr, beleuchtete die Militärmedizin im Ersten Weltkrieg.

Christa Ehrmann-Hämmerle, vom Institut für Neuere Geschichte an der Universität Wien, referierte über die Rolle der Frauen.

Christa Ehrmann-Hämmerle, vom Institut für Neuere Geschichte an der Universität Wien, referierte über die Rolle der Frauen.

Nach den Vorträgen wurde angeregt diskutiert.

Nach den Vorträgen wurde angeregt diskutiert.

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