"Tag der Menschenrechte": Fortbildung für Wiener Grundwehrdiener
Wien, 11. Dezember 2017 - Im Rahmen der Staats- und Wehrpolitischen Bildung organisierte das Militärkommando Wien zum "Tag der Menschenrechte" für interessierte Grundwehrdiener und Bedienstete eine Fortbildung, um die Bewusstseinsbildung zu dieser Thematik zu stärken.
Erklärung der Menschenrechte
Die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" wurde am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris verabschiedet. Diese enthält grundlegende Ansichten über die Rechte, die jedem einzelnen Menschen zustehen. Mit dem "Tag der Menschenrechte" wird dieser Tag jedes Jahr zum Anlass genommen, die globale Menschenrechtssituation kritisch zu betrachten und aktuelle Brennpunkte ins Blickfeld zu rücken.
Was versteht man unter den Menschenrechten? Wann und wo sind die Menschenrechte entstanden? Aus welcher Überlegung heraus entstanden die Vereinten Nationen? Diese und weitere Fragen erörterte Oberst Andreas Thalhammer, Hauptlehroffizier für Wehrpolitik auf der Landesverteidigungsakademie, bei einem Vortrag in der Maria Theresien-Kaserne.
Er gab den Soldaten Einblicke in die vergangenen Auslandsmissionen Österreichs und betonte, dass sich Österreichs Soldaten bedeutend für die Einhaltung der Menschenrechte im Rahmen dieser friedenssichernden Maßnahmen einsetzten.
Anschließend konnten die Teilnehmer auf einer Litfaßsäule anhand der Schicksale der Widerstandskämpfer Biedermann, Huth und Raschke erfahren, wie in der Zeit des Nationalsozialismus die Menschenrechte missachtet wurden.
Notwendigkeit der Menschenrechte
Am Nachmittag wurde den Soldaten bei einer Führung rund ums Parlament das "Gewaltentrennende Prinzip" erläutert. Letzter Punkt der Fortbildung war eine Exkursion zu einem ehemaligen, nicht mehr existierenden, Konzentrationslager in Wien-Floridsdorf. Inhaftierte wurden damals zu Arbeiten für die Rüstungsindustrie - das Konzentrationslager Floridsdorf war Bestandteilezulieferer für die ehemaligen Heinkel-Flugzeugwerke - gezwungen.
"Es ist wichtig, unseren Soldaten im Rahmen der wehrpolitischen Bildung die Notwendigkeit der Menschenrechte zu vermitteln, ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich ernsthaft mit diesem Thema zu beschäftigen, damit es in Zukunft hoffentlich nie mehr wieder zu solchen Verbrechen an der Menschheit kommt", so Oberst Jürgen Frank vom Militärkommando Wien.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Wien