Europäisches Handentschärferzentrum bei der Heereslogistikschule eröffnet
Wien, 20. Februar 2018 - Im Rahmen eines Festaktes im Verteidigungsministerium wurde am Dienstag das Multinationale Europäische Handentschärferzentrum ("European Centre for Manual Neutralisation Capabilities", kurz ECMAN) eröffnet. Das Zentrum ist mit 14 Experten aus Österreich, Tschechien, Deutschland, Finnland, Irland, Italien und Schweden besetzt, wobei Österreich mit der Heereslogistikschule und ihren Militärexperten die Führungsrolle übernimmt.
Führungsrolle
Verteidigungsminister Mario Kunasek: "ECMAN ist ein hervorragendes Beispiel, dass ein vergleichsweise kleines Land wie Österreich eine europäische Führungsrolle übernehmen kann!"
Training und Einsatzvorbereitung
Das Zentrum hat die Aufgabe, die internationale Ausbildung, das Training und die Einsatzvorbereitung von Handentschärfern zu organisieren und die systematische Weiterentwicklung zu betreiben. Diese kommen dann zum Einsatz, wenn ein sicherer Abtransport bzw. eine kontrollierte Sprengung einer Sprengvorrichtung nicht durchgeführt werden kann. Dies ist der Fall bei Verwendung von radioaktiven, chemischen bzw. bakteriellen Elementen. Aufgabe der Handentschärfer ist es, eine Zündung vor Ort zu verhindern. Das gilt auch für Geiselnahmen oder Einsätze bei Großveranstaltungen.
Multinationale Kooperation
Die Errichtung des Zentrums ist vorerst auf sechs Jahre beschränkt und erfolgt im Rahmen einer multinationalen Kooperation unter der Schirmherrschaft der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA). Das Europäische Handentschärferzentrum ist seit Beginn 2018 einsatzbereit.
Das Europäische Handentschärfungszentrum entstand im Rahmen des "Strategischen Kooperationsportfolios mit internationalen Partnern" aus einem Leuchtturmprojekt des "EU-Expertenpools zur Kampfmittelabwehr".