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Cyber-Ausbildung: Bundesheer übernimmt Führungsrolle in der EU

Wals-Siezenheim, 08. Juni 2018  - Salzburg war diese Woche der internationale Hotspot in punkto Cyber-Verteidigung. 130 Teilnehmer aus 16 Nationen übten den Umgang mit Cyber-Bedrohungen bei militärischen Operationen. Die Übung "Cyber Phalanx 2018" ist das weltweit erste Planspiel dieser Art zur Planung eines EU-Einsatzes.

Cyber-Sicherheit als Herausforderung

Das Internet ist fester Bestandteil im Alltag vieler Menschen. Durch eine funktionierende digitale Infrastruktur kann unter anderem die Versorgung der Bevölkerung mit Energie, Wasser und Transporteinrichtungen gewährleistet werden. Neben den positiven Aspekten der Nutzung des digitalen Mediums drohen aber zunehmend mehr Gefahren aus dem Worldwideweb. Der virtuelle Raum schafft mit seinen unbegrenzten Dimensionen auch Platz für nichtstaatliche Akteure wie Kriminelle.

Mit einem Cyber-Angriff können terroristische Gruppen kritische Infrastrukturen bedrohen, um politische Ziele zu erreichen. Angriffe aus dem Cyber-Raum können Staaten destabilisieren, die Sicherheit gefährden sowie Wirtschaft und Gesellschaft in ihren Funktionen beeinträchtigen. Das Bundesheer leistet einen wesentlichen Beitrag zum Schutz von wichtigen Einrichtungen. Die Absicherung des Cyber-Raums über nationale und internationale Grenzen hinaus ist eine gemeinsame Herausforderung für Länder, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.

Cyber-Übungen und Planspiele

Ausfälle von kritischer Infrastruktur bei militärischen Operationen können kaum in der Realität geübt werden. Deshalb werden Planspiele durchgeführt, um derartige Situationen zu trainieren. Diese Übungen spielen eine zentrale Rolle, um potenzielle Gefahren zu erkennen und um einen reibungslosen Handlungsablauf für den Ernstfall zu üben. Die Europäische Verteidigungsagentur veranstaltete zu diesem Zweck in Zusammenarbeit mit dem Bundesheer eine bisher weltweit einzigartige Cyber-Übung.

Sensibilisierung für Cyber-Vorfälle

Ziel des Trainings ist es, Führungskräfte und ihre Mitarbeiter auf Cyber-Vorfälle zu sensibilisieren, die während einer Militäroperation in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich auftreten könnten. Die Entscheidungsträger sollen Bedrohungen nicht nur erkennen und erfassen, sondern auch den Einsatz von Kräften den Gegebenheiten entsprechend planen und steuern. Die gewonnen Erkenntnisse aus dem Planspiel werden national und auf EU-Ebene in Planungsprozesse einfließen.

"Aktuelle Angriffe aus dem Internet zeigen, dass heutzutage im Cyber-Raum sowohl räumliche als auch organisatorische Grenzen gefallen sind. Dieser Gefahr ist nur durch internationale zivil-militärische Zusammenarbeit zu begegnen", sagt dazu Ralf Fornefeld von der Europäischen Verteidigungsagentur.

"Schon jetzt nimmt die Cyber-Komponente bei militärischen Operationen eine bestimmende Rolle ein und wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Genau das wird auf europäischer Ebene bei der Übung 'Cyber Phalanx' sensibilisiert, trainiert und die Erkenntnisse in weiterer Folge in die nationalen Abläufe der Planungen integriert", erklärt der Kommandant der Cyber-Soldaten des Bundesheeres, Generalmajor Hermann Kaponig.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg

Multinationale Zusammenarbeit von Experten während der Übung "Cyber Phalanx 2018".

Multinationale Zusammenarbeit von Experten während der Übung "Cyber Phalanx 2018".

Offiziere des Generalstabskurses bei der Bearbeitung von aktuellen Cyber-Bedrohungen.

Offiziere des Generalstabskurses bei der Bearbeitung von aktuellen Cyber-Bedrohungen.

Generalleutnant Karl Schmidseder, l., und Generalmajor Hermann Kaponig, der Kommandant der Cyber-Kräfte des Bundesheeres.

Generalleutnant Karl Schmidseder, l., und Generalmajor Hermann Kaponig, der Kommandant der Cyber-Kräfte des Bundesheeres.

Brigadier Anton Waldner leitete die Übung.

Brigadier Anton Waldner leitete die Übung.

Ralf Fornefeld von der Europäischen Verteidigungsagentur im Gespräch mit Medienvertretern.

Ralf Fornefeld von der Europäischen Verteidigungsagentur im Gespräch mit Medienvertretern.

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