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Ab Mitternacht beginnt gemeinsame Übung der Nationen

Ein Bericht von Oberstleutnant Walter Ebenberger

Trennen von demonstrierenden Streitparteien (Zum Vergrößern anklicken !)
Trennen von demonstrierenden Streitparteien.
MG Posten als Schutz von Checkpoints (Zum Vergrößern anklicken !)
MG Posten als Schutz von Checkpoints

Zagan, 7. März 2002 - Elf Tage sind vergangen, seit 520 Österreicher zum bislang größten Manöver im Ausland ins polnische Schlesien aufgebrochen sind. Das erste Resümee nach über einer Woche Übungstätigkeit ist äußerst positiv: Sowohl die Kommunikation und Kameradschaft unter den vielen Nationen funktioniert ausgezeichnet. Aber auch die Vorbereitungen und das Scharfschießen am Übungsplatz Zagan ist in Anwesenheit zahlreicher Militärfachleute und internationaler Presse von den Österreichern hervorragend bewältigt worden. Heute Donnerstag, um 0000 Uhr, begann in Polen die gemeinsame taktische Übung aller Nationen.

Dabei trainieren die Österreicher unter Kommando von Brigadier Klemens Hofmeister mit Deutschen, Slowaken, Rumänen, Finnen und Polen ein äußerst aktuelles Krisenszenario, wie es derzeit in kleinerem Rahmen von österreichischen Soldaten im Kosovo und Afghanistan erfolgreich im Einsatz bewältigt wird. Auch eine dänische, deutsche, und polnische Brigade nördlich der österreichischen Zone wird versuchen, die krisenhafte Situation in ihrem Gebiet unter Kontrolle zu bringen.

Für die heute beginnende Friedensunterstützungsübung in Polen sind die Österreicher aus Ober-und Niederösterreich, Salzburg, Tirol, der Steiermark und Wien sowohl in Stäben als auch mit Kampftruppen einsatzbereit. Checkpoints mit Panzern und Sperren wurden in den polnischen Ebenen unseres Einsatzraumes ebenso errichtet wie Beobachtungsposten, Straßensperren und Patrouillendienste. Dabei haben unsere Soldaten die Aufgabe, die Lage im fiktiven Krisengebiet zu beruhigen, die Streitparteien zu trennen, zwischen ethnischen Volksgruppen zu vermitteln sowie unparteiisch und neutral über die aktuelle Lage zu berichten.

"Bespielt" und überwacht werden die Stäbe und Kampftruppen von der Übungsleitung und einer eigenen Schiedsrichterorganisation. Dazu gibt es ein strenges Drehbuch mit zahlreichen Einlagen, die sowohl am Papier als auch live vor Ort von sogenannten "Feinddarstellern" - auch "role player" genannt - inszeniert werden. Mehrere Hundert dieser "role player" stellt die polnische Gastnation, auch 35 polnische Frauen übernehmen Statistenrollen in den Einsatzzonen zur realistischeren Lagedarstellung für die Truppe.

Inzwischen hat - wie bei derartigen Großübungen üblich - auch eine regelrechte Besucherlawine beim Manöver und den Österreichern eingesetzt. Örtliche Politiker und Bürgermeister, Journalisten, Militärattachees, hohe Militärs und andere Prominente aus Polen und den Teilnehmerländern statten der österreichischen Brigade Besuche ab, um sich von den Leistungen unserer Soldaten zu überzeugen. Auch Öffentlichkeitsarbeit wird im österreichischen Sektor großgeschrieben. Neben der Medienarbeit plant die Brigade auch Gegenbesuche bei Politikern, in Redaktionen, bei Veranstaltungen und Kranzniederlegungen. Als letzten größeren Besuch konnten die Soldaten zwei Tage lange zwölf österreichische Journalisten betreuen, die sich im Manövergebiet vom Engagement und Einsatzwillen aller Teilnehmer überzeugen konnten.

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