Tiroler Soldaten im Einsatz
Innsbruck, 08. Oktober 2020 - Das Bundesheer hat derzeit rund 1.400 Soldaten in Österreich im Einsatz. Davon kommen 440 Soldaten aus Tiroler Garnisonen. 90 von ihnen sind Milizsoldaten. "In Tirol können wir derzeit noch alle Anforderungen die an uns gestellt werden, mit Tiroler Soldaten bewältigen", zeigt sich der Militärkommandant von Tirol, Brigadier Ingo Gstrein, erfreut. "Unsere Soldaten sind auch außerhalb Tirols für den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung im Einsatz", führt er weiter aus.
Beim Einsatz ist Flexibilität gefordert
An den Südgrenzen Tirols ist die 1. Jägerkompanie aus Landeck eingesetzt. Die 110 Soldaten verhindern gemeinsam mit der Polizei eine illegale Einreise nach Tirol und unterstützen die Gesundheitsbehörden das Coronavirus einzudämmen. "Der Einsatz erfordert eine hohe Flexibilität von meinen Soldaten", erklärt Hauptmann Simon G.
"Im Auftrag der Gesundheitsbehörde führen wir Abweisungen durch, wenn gegen Einreisebestimmungen verstoßen wird - zum Beispiel bei Einreise aus Risikogebieten. In Unterstützung der Polizei überwachen wir den Güterzugverkehr, patrouillieren im Zwischengelände oder führen gemeinsam mit den Polizisten Fahrzeugkontrollen durch um eine illegale Einreise zu verhindern", beschreibt der Landecker Offizier nur einige der Aufgaben seiner Soldaten. "Die größte Herausforderung derzeit ist es, gesund zu bleiben."
"Für Soldaten gelten hinsichtlich der Verwendung des Mund- und Nasenschutzes und der Hygienemaßnahmen strengere Vorgaben als im zivilen Umfeld. Denn nur gesunde Soldaten können die Einsätze zum Schutz der Bevölkerung durchführen", gibt Brigadier Gstrein zu bedenken. Als Militärkommandant leitet er alle Einsätze in Tirol und ist auch für die Soldaten im Bundesland verantwortlich.
Rasche Hilfe für die Bevölkerung
70 Personen des Bundesheeres aus Tirol widmen sich der Kontaktnachverfolgung. Unter der Leitung des Landes Tirol telefonieren die Bundesheerangehörigen mit Personen, die sich einem Covid-19-Test unterzogen haben. Je nach Testergebnis leiten sie im Auftrag der Gesundheitsbehörde Isolations- und Quarantänemaßnahmen ein. Sie versuchen Ausbruchsherde rasch zu erkennen und den Ausbruch einzudämmen.
Tiroler Soldaten sind österreichweit eingesetzt
280 Tiroler Soldaten haben Tirol verlassen, um in anderen Bundesländern an Einsätzen teilzunehmen. Die Nachschub- und Transportkompanie aus Tirol zum Beispiel ist in der Steiermark im Einsatz. Der Kommandant, Oberleutnant Dominik E., überwacht mit 220 Soldaten die Staatsgrenze zu Slowenien. "140 Soldaten meiner Kompanie stammen wie ich aus Tirol", berichtet der Kompaniekommandant. 80 Soldaten aus anderen Teilen Österreichs wurden der Kompanie zugeteilt.
Auch der Einsatz in der Steiermark richtet sich gegen die Ausbreitung und Einschleppung des Corona-Virus und illegale Einreise. Die Soldaten kontrollieren Personen und Fahrzeuge auf Autobahnen und Bundesstraßen. Aber auch Abseits von Straßen sind die Einsatzsoldaten an der Grünen Grenze unterwegs. "Wir kontrollieren entlang der 148 km langen Staatsgrenze. Das ist ungefähr so weit wie auf der Autobahn von Landeck nach Kufstein", erzählt der Tiroler Offizier.
Einen ähnlichen Einsatz nehmen 140 Soldaten des Jägerbataillons 24 aus Lienz und St. Johann im Burgenland wahr. "Wir Soldaten sind überall dort im Einsatz, wo wir gebraucht werden. In unserer Rolle als Reserve der Republik sehen wir uns dem Schutz der Bevölkerung in Österreich verpflichtet", stellt Brigadier Gstrein fest.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Tirol