Basisausbildung "Kern" beim Militärkommando Vorarlberg
Bregenz, 18. August 2022 - In den ersten vier Wochen nach dem Einrücken findet die sogenannte Basisausbildung "Kern" statt. In diesem Ausbildungsabschnitt lernen die Soldaten die Grundkenntnisse in vielen Themen: Waffen- und Schießdienst, Gefechtsdienst, Selbstverteidigung, ABC-Individualschutz, Selbst- und Kameradenhilfe, Exerzierdienst, Körperausbildung und vieles mehr.
Gefechtsdienst und Exerzierdienst
Ziel dieser Ausbildung ist es, sich selbst, die Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung einsatzfähig zu halten und sich mit der zugewiesenen Ausrüstung vor Witterungseinflüssen zu schützen. Auch das Anlegen von Feuerstellen, Feuer machen und Verpflegung im Gelände zuzubereiten wird gelehrt. Beim Tarnen und Täuschen lernen die Soldaten, sich und die Ausrüstung der feindlichen Beobachtung zu entziehen. Beim Exerzierdienst geht es darum, sich als einzelner Soldat oder gemeinsam mit anderen in einer militärischen Formation entsprechend zu verhalten.
Die feierliche Angelobung der Rekruten am 30. September 2022 in Bludenz bildet als Auftritt in der Öffentlichkeit den Höhepunkt dieser Ausbildung.
Selbstverteidigung und ABC-Individualschutz
Auch die Grundtechniken der Selbstverteidigung werden unter der Beachtung des Prinzips der Verhältnismäßigkeit erlernt. Dazu gehört auch, den Abwehrspray (Pfefferspray) handzuhaben und situationsbedingt einzusetzen. Erlernt wird zusätzlich der richtige Umgang mit der ABC-Selbstschutzausrüstung. Um den richtigen Sitz der ABC-Schutzmaske zu überprüfen, wird eine "Hauptdichteprüfung" durchgeführt, bei der mehrere körperliche Übungen in einem tränengas-gefluteten Raum zu absolvieren sind.
Individualdekontamination - das Entfernen von ABC-Kampfstoffen von der Bekleidung und Ausrüstung - wird ebenso ausgebildet.
Selbst- und Kameradenhilfe sowie Waffen- und Schießdienst
Schwergewicht dieser Ausbildung ist die praktische Versorgung von Wunden und Verletzungen sowie bei sich und anderen Stressreaktionen und -situationen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Beim Waffen- und Schießdienst wird vermittelt, wie die Handfeuerwaffe unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen handzuhaben ist und wie sie dem Auftrag und dem Gelände entsprechend in Anschlag gebracht wird. Ein Scharfschießen, bei dem in vier Übungen eine bestimmte Anzahl von Treffern zu erfüllen ist, schließt diesen Ausbildungsteil ab.
Ausbildung am Musikinstrument und Sport
Für die angehenden Musiksoldaten kommt noch das Ausbildungsziel "Erste Spielfähigkeit" für die Dienstmusik dazu, denn die Spielfähigkeit ist bereits kurz nach der Basisausbildung "Kern" gefordert. Die ersten Auftritte erfolgen schon sechs Wochen nach dem Einrücken. Daher ist auch das "Musikexerzieren" für die zukünftigen Militärmusiker von großer Bedeutung.
Zu Beginn der Basisausbildung wird der konditionelle Zustand der Soldaten ermittelt und in Leistungsgruppen durch Ausdauer- und Kraftübungen gesteigert. Zudem soll den Soldaten der Zusammenhang von körperlicher Fitness und Gesundheit vermittelt werden.
Dichtes, forderndes Programm
Dies sind nur die ersten und wichtigsten Ausbildungsschritte auf dem Weg zum Soldaten. Es kommen noch viele Belehrungen und Unterrichte hinzu. All dies in vier Wochen mit je fünf Ausbildungstagen zu vermitteln, ist sowohl für die neuen Soldaten, als auch für das Ausbildungspersonal ein forderndes Unterfangen.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Vorarlberg
Fotos zu diesem Artikel
Die Ausführung des Appellschrittes wird hier im Gruppenrahmen geübt. Dieser Schritt wird zum Abtreten und Anmarschieren benötigt.
Waffen und Schießdienst-Ausbildung mit Erlernen des Anschlages "Stehend frei".
Der Umgang mit dem Pfefferspray als nicht tödliche Waffe gehört zur Basisausbildung jedes Soldaten.
Das Anlegen der "Schutzbekleidung leicht" wird geübt. Dieser Anzug bietet Schutz für 90 Minuten.
Auch den Aufbau von Gruppenzelten trainieren die Soldaten.
Ein Genuß am Morgen, am Bodensee Sport machen zu können. Liegestütz dienen hier als Kraftübung.