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Nachruf: Heidemarie Uhl, Stellvertretende Vorsitzende der Militärhistorischen Denkmalkommission

Wien, 24. August 2023  - Die Historikerin Heidemarie Uhl (17. September 1956 - 11. August 2023), die sich an der Universität Graz für Zeitgeschichte habilitiert hatte, und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften seit vielen Jahren forschte, verstand wie kaum jemand anderer Forschung und gesellschaftliches Engagement zu verbinden. Sie vertrat unter anderem die Republik Österreich in der International Holocaust Remembrance Alliance, sie war die Vorsitzende der Fachkommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, sie diente der Stadt Wien als Vorsitzende im Beirat zur Errichtung von Gedenk- und Erinnerungszeichen, sie prägte als Beraterin das Haus der Geschichte Österreich und sie wirkte seit 2006 als Mitglied der Denkmalkommission des Bundesministeriums für Landesverteidigung.

Uhls wissenschaftliche Expertise  und ihre Loyalität dem Ressort gegenüber prägten wesentlich die Arbeit der Kommission, die im Auftrag des Ressorts an einer entscheidenden Neuorientierung der militärischen Gedenkkultur wirkt. Klar sprach sie dabei die Überwindung der Selbstisolierung des Militärischen und die systematische Öffnung gegenüber der Gesellschaft an. Die angestrebte Fokussierung auf das Österreichische Bundesheer der 2. Republik  ermöglichte, eingebettet in die Richtlinien der Traditionspflege, die nachhaltige Neugestaltung des Äußeren Burgtors. Die von Uhl wissenschaftlich begleitete Analyse der "Krypta" beendete eine falsch verstandene Traditionspflege, führte zur Einrichtung des Gedächtnisortes für das Bundesheer in der vormaligen Heldenhalle und gipfelte in der Herausgabe einer umfassenden Dokumentation des markanten Bauwerkes und seiner politischen Kontextualisierung unter ihrer Federführung.

Von der internationalen Reputation der engagierten, begnadeten akademischen Lehrenden, die gleichermaßen an den Universitäten in Graz und Wien wirkte, zeugen Uhls Gastprofessuren an der Hebrew University in Jerusalem, an der Universität Strasbourg und an der Stanford University in Kalifornien. Ihr überragendes wissenschaftliches Engagement, die damit verbundene ethische Haltung und ihre überzeugende soziale Intelligenz formten die Person Heidemarie Uhl, deren tiefe menschliche Wärme allen, die mit ihr zusammenarbeiten durften, unvergessen bleiben wird.

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