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Erdbebeneinsatz des Bundesheeres in der Türkei

Wien, 15. November 1999  - Die Rettungs- und Bergeeinheit des österreichischen Bundesheeres, die international unter der Bezeichnung "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) bekannt ist, befindet sich seit Samstag, 13. November 1999, im Erdbebengebiet in der Türkei im Einsatz. Derzeit weist das Kontingent eine Stärke von 115 Personen auf, darunter 9 Rettungshundeführerinnen und -führer mit ihren Tieren. Etwa 40 Tonnen an Material sind bislang mit 4 Transportflügen in den Einsatzraum verbracht worden. Ein fünfter Transportflug erfolgt heute, am 15. November.

BefehlsausgabeIn der Nacht vom 12. auf den 13. November hat die türkische Regierung ein Hilfeersuchen abgegeben und um dringende Beistellung von Rette- und Bergegerät aller Art einschl. Suchhunden sowie den Einsatz von Mannschaften des österreichischen Bundesheeres für Such- und Rettungseinsätze im Erdbebengebiet gebeten. Am 13. November hat Verteidigungsminister Fasslabend um 0115 Uhr die Entsendung von Such- und Rettungskräften des österreichischen Bundesheeres angeordnet. Die ABC-Abwehrschule in Wien, die ABC-Abwehrkompanien Oberösterreich und Steiermark, das Militärspital Innsbruck sowie weiteres Fachpersonal des Stabes Fernmeldeführung sowie einzelne Experten sind daraufhin alarmiert und bei der ABC-Abwehrschule zusammengezogen worden.

Einladen von Mannschaft und GerätAm Nachmittag des 13. November sind in einem ersten Lift ca. 60 Angehörige der Katastrophenhilfeeinheit des österreichischen Bundesheeres mit einer Herkules-Transportmaschine in den Einsatzraum verlegt worden. Am selben Abend folgten 2 weitere Lifts mit Lockheed Electra-Maschinen einer oberösterreichischen Chartergesellschaft, die etwa 30 Tonnen Gerät und Versorgungsgüter an Bord hatten. Am 14. November folgte ein weiterer Transportflug, mit dem die Stärke von AFDRU/TU 2, wie die offizielle Bezeichnung des Kontingents lautet, auf 115 Personen angehoben wurde. Gleichzeitig ging auch weiteres Gerät in den Einsatzraum. Ein Cargo-Flug steht auch für heute, 15. November, auf dem Programm. Damit liegt das Transportvolumen dann bei ca. 50 Tonnen.

Oberleutnant Markus BOCKDas österreichische Katastrophenhilfeteam unter Oberleutnant Markus BOCK besteht aus einem Führungs- und Versorgungsmodul, einem Sanitätsmodul sowie vier Rette- und Bergegruppen inklusive Suchhundeführerinnen und –führern. Letztere kommen von der Österr. Hundesportunion und der Berufsfeuerwehr Wien. Für den derzeit laufenden humanitären Einsatz haben sich 250 Personen freiwillig gemeldet. Tatsächlich eingerückt sind 162 und entsandt wurden 115 Personen. Mit dabei sind drei Ärzte, ein Chemiker für die Identifizierung gefährlicher Stoffe, ein Statiker sowie eine Reihe weiterer Spezialisten, die bereits Einsatzerfahrung bei Erdbeben haben. Die jüngsten AFDRU-Angehörigen sind Rekruten, die bei der ABC-Abwehrschule eingerückt sind und sich freiwillig für diesen Einsatz gemeldet haben.

Die Geräteausstattung umfaßt u. a. Hebekissen, mit denen Lasten bis 24 Tonnen bewegt werden können, elektrisches Abbaugerät, wie Abbauhämmer, Bohrhämmer und die notwendigen Stromaggregate, Ab- und Aufseilgeräte zur Bergung von verletzten Personen, Dichtungssätze zum Verschließen geborstener Gasleitungen, Hebewerkzeuge für das Stützen, Heben und Ziehen schwerer Lasten, Dekontaminationssätze, Ausrüstung zur Brandbekämpfung inkl. Atemschutzgeräte, Funkgeräte etc. Selbstverständlich sind auch Sanitätsgerät und Medikamente in ausreichender Menge vorhanden. Sowohl für Fremd- und Eigenbedarf steht eine Trinkwasseraufbereitungsanlage zur Verfügung. Einladen der Mannschaft

Die Katastrophenhilfseinheit des österreichischen Bundesheeres (AFDRU) ist für eine Einsatzdauer von bis zu 14 Tagen völlig autark und bedarf nur der örtlichen Beistellung der notwendigen Transportfahrzeuge. Für Führungs- und Verbindungsaufgaben ist ein eigenes geländegängiges Kleinfahrzeug vorhanden.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, daß AFDRU bis 20. oder 21. November 1999 im Einsatzraum verbleiben wird.

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Oberleutnant Markus Bock

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Abflug

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