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Raumschutzübung "Wachhund 99" Berichterstattung

Wien, 16. Februar 1999  - Erläuterungen zur Ausgangslage

Für die Raumschutzübung "Wachhund 99" wurde eine mögliche Variante zur terroristischen Destabilisierung eines demokratischen Staatsgefüges und deren Begegnung entwickelt. Es handelt sich dabei um eine rein fiktive Annahme, welche keinerlei Bezug zur derzeitigen sicherheitspolitischen Lage Österreichs darstellt.

Ausgangsannahme

Anhaltende Minderheitenkonflikte in den benachbarten Staaten. Vertreter der in den Nachbarstaaten lebenden Minderheiten werfen der österreichischen Bundesregierung vor, durch Waffen- und Geräteverkäufe die Regierungen ihrer Länder zu unterstützen. Diese Waffen und Geräte würden gegen die Minoritäten eingesetzt. Um diese Aktivitäten Österreichs zu verhindern, soll die österreichische Bevölkerung durch gezielte terroristische Aktionen verunsichert werden und der Eindruck von Machtlosigkeit der österreichischen Bundesregierung gegenüber den gezielt durchgeführten Operationen hervorgerufen werden.

Seit 01 02 99 kommt es in Ostösterreich zu Terrorangriffen. Die Anzahl und Intensität nimmt laufend zu. Ziele der Anschläge waren bis jetzt vor allem Einrichtungen der Verkehrsinfrastruktur, der Energieversorgung und der Kommunikation.

Nach Angaben der Exekutive geht die "Provisorische Graue Armee" (PGA), Bezeichnung der terroristischen Gruppierung, bei ihren Aktivitäten nach der "Kleingruppentaktik" vor. Durch die räumlich oft weit auseinanderliegenden Anschläge kommt es zu einer Aufsplitterung der Exekutivkräfte. Das Bundesministerium für Inneres fordert das österreichische Bundesheer zur Assistenzleistung an. Nach Beschlussfassung des Ministerrates wird der sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz gem. § 2 Abs. 1 lit. b des Wehrgesetzes 1990 angeordnet.

16 02 99 (Zusammenfassung)

Mit dem heutigen Tag begann die eigentliche Übungsphase. Die Hauptaufgabe der Übungsteilnehmer bestand in der Verlegung in den Einsatzraum, dem Beziehen der Verfügungsräume und der Herstellung der Führungsfähigkeit. Das Stabsregiment 6 verlegte im Eisenbahntransport in den Übungsraum, die Verlegung des Jägerregimentes 1 erfolgte im motorisierten Marsch. Das Entladen der tiroler Kräfte (Jägerregiment 6) wurde durch Sprengstoffanschläge sowie vereinzelte Feuerüberfälle gestört und bedurfte intensiver Sicherungsmaßnahmen.

Im Bereich der Kasernen gingen im Laufe des Tages mehrfach Bombendrohungen ein, welche sich jedoch in Masse als nicht relevant erwiesen. Ein aufgefundener Sprengkörper konnte durch sachverständiges Personal der Gendarmerie entschärft werden.

Die Festnahme und anschließende Übergabe terroristischer Kräfte an die Bundesgendarmerie durch Teile des Bundesheeres stellte einen ersten Erfolg dar. Durch sympatisierende zivile Gruppen der PGA kam es im Laufe des Tages an unterschiedlichen Orten in den Bezirken Oberwart und Güssing zu Demonstrationen gegen die vor Ort eingesetzten Exekutivkräfte.

Die Beeinträchtigung des regionalen Bahnverkehres durch behelfsmäßige Blockaden konnte im Laufe des Tages bereinigt werden.

Die Aufrechterhaltung der Energieversorgung in den beiden politischen Bezirken wurde durch eine verstärkte Sicherung der Einrichtungen der örtlichen Energieversorger sichergestellt.

Zugstarke Eingreifkräfte der Regimenter führten im Raum JABING eine Luftlandeausbildung durch, um für den raschen Einsatz zur Bereinigung von terroristischen Aktionen zur Verfügung zu stehen.

17 02 99 (Zusammenfassung)

Besuch des Präsidenten des Burgenländischen Landtages DDr. Erwin Schranz. Einweisung von Vertretern der burgenländischen Presse in den Übungsverlauf.

Zur Lage:

Im Rahmen der Übungsannahme kommt es durch Sprengung von Strommasten zu Unterbrechungen der lokalen Stromversorgung, sowie zu versuchten Anschlägen mit hochgiftigen Flüssigkeiten, radioaktivem Material und verseuchten Tierkadavern.

Durch das Zusammenwirken vor Ort eingesetzter Assistenzsoldaten und der Exekutive kann diesen Anschlägen erfolgreich begegnet werden.

Gemäß Übungsverlauf erfolgt in den Vormittagsstunden die Installation der Übungsleitung der Gendarmerie sowie die Inbetriebnahme fiktiver Gendarmeriedienststellen.

Die Gendarmen dieser fiktiven Dienststellen nehmen in den Nachmittagsstunden ihre Patrouillentätigkeit auf. Weiters wird die Sondereinsatzgruppe des Landesgendarmeriekommandos für Burgenland zu Observierungen herangezogen. Auch während der Nachtstunden führen die fiktiven Gendarmerieposten ihre Patrouillentätigkeit weiter durch. Die aus der Befragung Verdächtiger gewonnenen Erkenntnisse werden an die Einsatzleitung zur Gestaltung des weiteren Lagebildes gemeldet.

Der Beitrag über die bei der Übung eingesetzten Gendarmeriekräfte wird durch den eingeteilten Presseoffizier des Landesgendarmeriekommandos für Burgenland Herrn Major Knopf beigestellt.

18 02 99 (Zusammenfassung)

Gemäß Anlage nimmt die Übungsintensität zu.

In den Morgenstunden erfolgt die Beschießung des örtlichen Feldflugplatz. Die Landebahn bleibt jedoch weitgehend unbeschädigt. Nach Meldung von verdächtigen Personen in einem nahegelegenen Waldstück kommt es zur Abriegelung und Durchkämmung des Waldstückes durch kompaniestarke Reservekräfte. Es erfolgen weitere Übergriffe durch versuchte Verseuchung von Trinkwasser sowie Bombenanschläge. In allen Fällen gelingt die Festnahme der mutmaßlichen Täter.

In den Mittags- und Nachmittagsstunden kommt es zu einem großflächigen Einsatz von Bundesheerkräften mit dem Auftrag, durch großräumige Abriegelungen den lokalen Einsatz von Gendarmeriekräften zu unterstützen. In den Abendstunden erfolgt für die an der Übung teilnehmenden Gendarmeriekräfte der Befehl Übungsende und Rückverlegung zu den Stammdienststellen.

19 02 99 (Zusammenfassung)

Das Übungsschwergewicht verlagert sich in den Raum Güssing.

In Folge kommt es zu vereinzelten Feuergefechten aus deren Verlauf heraus die Festnahme einzelner Täter gelingt. Mit der Verlegung starker Sicherungskräfte in den Raum Güssing endet die Übung "Wachhund 99" und es erfolgt die Rückführung der Verbände in die Heimatgarnisonen.

Die aus der Übung gewonnenen Erkenntnisse werden einerseits zur Optimierung der Zusammenarbeit zwischen dem Militärkommando Burgenland und dem Landesgendarmeriekommando Burgenland beitragen und andererseits in die Ausbildung der Soldaten einfließen.

Raumschutzübung "Wachhund 99".

Raumschutzübung "Wachhund 99".

Raumschutzübung "Wachhund 99".

Raumschutzübung "Wachhund 99".

Raumschutzübung "Wachhund 99".

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