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Technologietransfer durch Hubschrauber-Beschaffung angelaufen

Wien, 27. März 2002  - Der erste Transporthubschrauber des Typs S 70 "Black Hawk" wird noch im August die Werkshallen in den USA verlassen (roll out) und an das Bundesheer ausgeliefert werden. Die Offset-Geschäfte für den Sikorsky-Hubschrauber sind aber schon jetzt voll angelaufen. Vor dem "roll out" der ersten Maschine sind bereits zahlreiche Projekte mit einem Umfang von mehr als 33 Millionen Euro abgeschlossen, das entspricht zehn Prozent des vereinbarten Kompensationsvolumen. Die neun "Black Hawk" kosten netto rund 167 Millionen Euro. Die Offset-Vereinbarung mit Sikorsky umfasst Gegengeschäfte für die österreichische Wirtschaft im Wert von 200% des Nettoverkaufswerts, das entspricht etwa 330 Millionen Euro.

Die in Bruck/Mur angesiedelte Pankl Racing Systems etwa hat mit dem "Black Hawk"-Produzenten Sikorsky einen Vertrag über die Lieferung von Heckrotorantriebswellen für die Hubschraubertypen S-76, S-92 und UH-60 abgeschlossen. Die Plansee-Werke in Reutte produzieren zukünftig hochtemperaturbeständige Legierungen, deren Einsatzmöglichkeiten vom amerikanischen Joint Strike Fighter-Programm, über den Comanche-Hubschrauber bis hin zum NASA Scramjet Programm reichen. Die AMAG in Ranshofen verkauft Aluminium, der Luftfahrt-Ausrüster Fischer Advanced Composite Components AG (FACC) steigt mit Pratt&Whitney in die Fertigung von Compositeteilen für Triebwerke ein, Böhler in Kapfenberg profitierte von der Lieferung von Schmiedeteilen an General Electric (Verkehrsflugzeugbau) und erhielt eine Exportlizenz für die Herstellung von Titanschmiedeteilen.

Ebenfalls vom "Hubschrauber-Deal" profitiert haben die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie die Ausbildung in Österreich. Das Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) arbeitet z. B. in mehreren wissenschaftlichen Projekten mit dem Forschungszentrum von United Technologies zusammen. Das amerikanische Unternehmen investiert jährlich mehrere Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung und ist damit in den USA unter den Top 10 in diesem Segment.

Die Kompensationsgeschäfte sind bei zwei Zulieferkonferenzen in Graz und Wien sowie bei Firmenbesuchen vereinbart worden. Die Manager der Unternehmen betonen, dass wohl keines dieser Projekte ohne die Offsetverpflichtung zustande gekommen wäre. Das beweist eindrucksvoll die Umwegrentabilität solcher Beschaffungen, die somit alles andere als ein "Irrglaube" oder eine "glatte Lüge" sind, wie der Wirtschaftswissenschafter Erich Streissler die Offset-Geschäfte gestern bezeichnete. Die Kompensationen sind bekanntlich auch ein wesentliches Argument für die Nachbeschaffung der Draken-Abfangjäger.

Der "Black Hawk" im Anflug. Offset-Vereinbarungen bringen rund 330 Millionen Euro an Gegengeschäften.

Der "Black Hawk" im Anflug. Offset-Vereinbarungen bringen rund 330 Millionen Euro an Gegengeschäften.

Der "Black Hawk"-Deal hat östereeichischen Unternehmen bereits nach einem Jahr mehr als 33 Millionen Euro gebracht. Das sollte auch den Wiener Wirtschaftswissenschafter Streissler überzeugen.

Der "Black Hawk"-Deal hat östereeichischen Unternehmen bereits nach einem Jahr mehr als 33 Millionen Euro gebracht. Das sollte auch den Wiener Wirtschaftswissenschafter Streissler überzeugen.

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