Neues Milizbataillon in Niederösterreich
St. Pölten, 07. Juni 2006 - Durch die Heeresreform wird die Gesamtstärke des Österreichischen Bundesheers auf rund 55.000 Soldaten reduziert. Einen wesentlichen Teil der Reform stellt auch die Reduzierung und Spezialisierung der bisherigen territorialen Milizbataillone dar. In Niederösterreich werden die beiden Miliz-Jägerbataillone 10 und 11 in das neue Jägerbataillon Niederösterreich übergeleitet, das weiterhin dem Militärkommando unterstellt ist. Weitere wichtige Eckpfeiler im Milizbereich für Niederösterreich sind eine zusätzliche Pionierkompanie sowie ein Expertenpool für In- und Auslandseinsätze.
Kranister übernimmt Jägerbataillon Niederösterreich
Beauftragt von Verteidigungsminister Günther Platter hat am Dienstag der Milizoffizier Oberstleutnant Bernd Kranister die Führung über das neue Jägerbataillon übernommen. Hauptberuflich ist Kranister Controller bei der EVN. In seinem Zweitberuf, als Milizoffizier des Bundesheers, befehligt er nun rund 720 Milizsoldaten. Das neu geschaffene Bataillon hat seine Heimatkaserne in Amstetten.
Miliz ist unverzichtbarer Bestandteil
Herangezogen werden Milizsoldaten grundsätzlich in allen Funktionen. "Die Miliz ist in die neuen Heeres-Strukturen voll integriert und somit ein unverzichtbarer Bestandteil des Bundesheers“, betonte der Verteidigungsminister und verwies dabei gleichzeitig auf die neuen Aufgaben der Milizverbände wie etwa im Rahmen der Katastrophenhilfe oder bei sicherheitspolizeilichen Assistenzleistungen. Künftig würde die Miliz nicht nur zu Übungen, sondern im Bedarfsfall auch zu Einsätzen einberufen werden, so Platter.
Über neu gebildete Expertenstäbe bringen Milizsoldaten - wie etwa Wirtschafts-, Wasser- und Energiespezialisten, Statiker, Historiker oder Juristen - ihr berufliches Know-how in die Einsatzführung des Heeres ein. Sie werden sowohl für Inlands- als auch für Auslandseinsätze zur Verfügung stehen. Überdies verankert das System aus allgemeiner Wehrpflicht und Miliz das Österreichische Bundesheer stark in der Bevölkerung und der Gesellschaft.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Niederösterreich