Pioniere sprengen Betonmischanlage
Unterpremstätten bei Graz, 19. Dezember 2011 - Mit Hilfe von Pionieren des Österreichischen Bundesheeres konnte in Unterpremstätten südlich von Graz eine 25 Meter hohe Betonmischanlage vom Gelände einer Baufirma entfernt werden. Die mit der Demontage beauftragte Abbruchfirma hatte das Heer um Mitwirkung ersucht. Ein Expertenteam aus zivilen Behördenvertretern, Sachverständigen sowie Pionieren des Militärkommandos Steiermark und der Heerestruppenschule entschied sich dafür, die alte Anlage zu sprengen.
Höhepunkt für Grundwehrdiener
Besonders sorgfältig berechneten die Pioniere die benötigte Sprengladung, um die erforderliche Zerstörung und die korrekte Fallrichtung zu erzielen. "Im täglichen Dienstbetrieb gibt es kaum Möglichkeiten, derartige Sprengungen durchzuführen. Das ist für uns Pioniere eine willkommene Abwechslung", so Vizeleutnant Manfred Buchegger während der Vorbereitungen.
Aber auch für die erst im September eingerückten Grundwehrdiener des Baupionierzuges war die Sprengung ein Höhepunkt ihrer bisherigen Dienstzeit. "Das werden wir auch nach dem Abrüsten nicht vergessen", gab sich Pioniersoldat Thomas Sekoll aus Graz überzeugt.
8 Kilogramm Sprengstoff bringen 150 Tonnen Stahl zu Fall
Mit nur acht Kilogramm Sprengstoff gelang es den Sprengexperten, den 150 Tonnen schweren Stahlkoloss zu Fall zu bringen. Dabei gelangte ein hochbrisanter Sprengstoff mit einer Detonationsgeschwindigkeit von 8.500 Metern pro Sekunde zum Einsatz.
Fernzündung per Funk
Ausgelöst wurde die Sprengung durch eine Fernzündung per Funk. Die Soldaten hatten die elektronischen Zünder auf Tausendstelsekunden genau vorprogrammiert, wodurch die exakte Lenkung der gesprengten Stahlkonstruktion ermöglicht wurde. Die Verantwortung für die Sprengung lag bei Sprengmeister Vizeleutnant Josef Pfeifer. Der erfahrene Pionierunteroffizier zu der erfolgreichen Aktion: "Man hat uns Pioniere um Hilfe gebeten, weil wir die einzigen sind, die eine solche Sprengung mit einer Funkfernzündung durchführen können."
Exakt um 15.42 Uhr, nach einer Vorbereitungszeit von etwa sieben Stunden, trennten die acht Kilogramm Sprengstoff die vier Stahlstützen von deren Verbindung mit den tonnenschweren Betonfundamenten und ließen die Betonmischanlage in die erwartete Richtung stürzen.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark