Bundesminister besucht Golan
GOLAN, 18. Dezember 2003 - Österreich wird auch in Zukunft Truppen für die UN-Mission auf dem Golan stellen. Das versprach Verteidigungsminister Günther Platter anlässlich eines Besuchs bei Ausbatt/UNDOF am 17. und 18. Dezember 2003. Wörtlich sagte er: "Selbstverständlich wird diese Mission weiter durchgeführt. Sie hat eine unglaubliche Tradition, und diese Tradition müssen wir fortsetzen."
Im kommenden Jahr wird der Einsatz von UNO-Truppen im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Syrien und Israel 30 Jahre alt. Österreichische Soldaten waren von Anfang an am Golan dabei. Derzeit stellt das Bataillon 379 Mann plus 93 Mann einer slowakischen Kompanie. Mit der Feststellung wolle er Irritationen über Einsatzpläne entgegentreten, begründete Platter seine Aussage. Denn künftig werde das Schwergewicht österreichischer Auslandseinsätze in Südosteuropa gesetzt. Im Kosovo werde die Zahl voraussichtlich um 40 aufgestockt, 100 Soldaten sind für Bosnien vorgesehen, in Überlegung stünde die Entsendung von bis zu zehn Stabsoffizieren nach Afghanistan, sagte der Minister. 22.000 Soldaten waren bisher am Golan im Einsatz.
"Das ist eine sensationelle Leistung des österreichischen Bundesheeres und jedes einzelnen Soldaten" sagte der Bundesminister in der Ansprache nach seiner Ankunft im Camp Faouar. Wichtig sei, dass auch weiterhin der Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien eingehalten werde. Gleichzeitig versicherte Verteidigungsminister Platter, dass internationale Solidaritätseinsätze des Bundesheeres "auch künftig absolute Priorität" hätten.
An das Abschreiten der Front und eine Kranzniederlegung folgte ein Briefing der Delegation, der auch mehrere österreichische Journalisten angehörten, durch den AUSBATT-Kommandanten, Claus Amon. Ihm dankte der Minister in seiner Rede für die "großartige Führung des Bataillons".
Den Abschluss des ersten Abends bildete ein gemeinsames Abendessen der Delegation mit dem österreichischen Kontingent in der Austrian International Kitchen des Camps. Am zweiten Tag seines Besuches wurde der Verteidigungsminister in einen Teil des österreichischen Einsatzgebiets am Golan eingewiesen, unter anderem auf einer Position in der 1973 von Israel zerstörten Stadt Quneitra. Am Nachmittag besuchte Minister Platter noch seinen Amtskollegen, den syrischen Verteidigungsminister Tlass.
Stefan May, Major, GOLAN
Ein Bericht der Redaktion Streitkräfteführungskommando