Abwehrkampf der Friedenstruppe um das Flüchtlingslager
Die Übung "Capricorn 2015" nähert sich ihrem Ende. Am mittlerweile zehnten Übungstag ist die Stimmung bei den Soldaten nach wie vor gut. Das nasskalte Wetter der letzten Tage hat aber den einen oder anderen Ausfall unter den Teilnehmern gefordert. Das Wetter hat sich nun glücklicherweise gebessert: Der Tag begann mit Sonnenschein und blauem Himmel.
Kampf um das Flüchtlingslager
Die Soldaten des Jägerbataillons 26 hatten die Nacht genutzt, um sich neu zu organisieren. Um 2:00 Uhr begannen die Gebirgsjäger aus Spittal an der Drau, die als Feinddarsteller auftreten, einen Ablenkungsangriff im Osten des fiktiven Flüchtlingslagers. Kurze Zeit später begann dann der eigentliche Hauptangriff aus westlicher Richtung. Diese beiden Übungseinlagen zwangen die Beschützer des Flüchtlingslagers, die Friedenstruppe des Jägerbataillons 24, in den frühen Morgenstunden in ihre Verteidigungsstellungen.
Feuergefechte
Nach intensiven Feuergefechten und Steilfeuer durch Granatwerfer konnten die Angreifer ins benachbarte Mölstal zurückgedrängt werden. "Die vermutliche Absicht des feindlichen Kräfte wird es sein, nach erfolgter Reorganisation Richtung Lager Walchen anzugreifen und weitere Störaktionen durchzuführen", erklärt Oberstleutnant Bernd Rott die Lage. Als Kommandant des Jägerbataillons 24 leitet er die Verteidigung.
Bombenanschlag auf die Friedenstruppe
Einige Zeit nach Angriffsbeginn wurde das Jägerbataillon 24 erneut in Alarmbereitschaft versetzt: Vier Zivilisten versuchten sich Zutritt zum Flüchtlingslager zu verschaffen. Rotts Kontrolltrupps wiesen die Zivilisten ab, zurück blieb ein herrenloser Rucksack.
Kontrollierte Sprengung
Nach der Überprüfung des Gepäckstücks durch ein Entschärfungsteam der Pioniere wurde klar, dass es sich um einen selbst gebauten Sprengsatz, ein sogenanntes "Improvised Explosive Device", handelt. Die Sprengstoffexperten, die in einem gepanzerten Iveco-Allschutzfahrzeug anrückten, konnten den Sprengsatz nicht mehr entschärfen, da es sich um eine zeitgesteuerte Bombe handelte.
Deshalb entschied sich das Team, den Sprengsatz kontrolliert zur Explosion zu bringen. Diese verursachte weder Schäden noch Verletzungen.