Geoinformationsprojekt: Die Theresianisch-Josephinische Landesaufnahme
Wien, 04. April 2017 - Die Landesverteidigungsakademie veranstaltete am Dienstag einen Vortrag zum Thema "Die Theresianisch-Josephinische Landesaufnahme: Ein europaweites Geoinformationsprojekt im Gedenken an 300 Jahre Technische Militärakademie, Kaiserin Maria Theresia und Feldmarschall Laudon". Erwin Schmidl, Leiter des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik (ISS), konnte zahlreiche interessierte Besucher in der "Sala Terrena" begrüßen. Brigadier in Ruhe Gerhard Fasching, Experte des militärischen Geowesens, führte durch den Abend.
Historische Betrachtung zum militärischen Karten- und Vermessungswesen
Schon die 1717 gegründete Ingenieursakademie - eine Institution zur Ausbildung von militärischen Technikern, Architekten, Festungsspezialisten - beinhaltete Forschung und Lehre u.a. zu den Bereichen der Astronomie, Geodäsie und Kartographie. 1763, am Ende des Siebenjährigen Krieges, begann, auf Initiative des Feldmarschalls und späteren Hofkriegsrats-Präsidenten Gideon E. Freiherrn von Laudon, die militärgeographische Landesaufnahme im österreichischen Teil Schlesiens.
Gerhard Fasching ging in seinen Ausführungen auch auf die Weitsicht von Kaiserin Maria Theresia ein. Diese hatte bereits 1764 den immensen Wert einer kohärenten Landesaufnahme als Geoinformationsgrundlage sowohl in Zeiten des Krieges als auch des Friedens für die gesamten habsburgischen Kronländer erkannt. Die Vermessungsaufnahmen waren richtungsweisend für ähnliche Unternehmungen in anderen Ländern.
Bundesheer setzt Akzente
Das österreichische militärische Karten- und Vermessungswesen genießt bis heute einen hervorragenden Ruf. Damals wie heute gehen vom Bundesheer Initiativen zu Weiterentwicklungen auf dem Gebiet des Geoinformationswesens aus. Hierzu zählen beispielsweise militärische Landesbeschreibungen von Krisengebieten der Erde (in Kooperation zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz) oder das Projekt "EuCart" für kohärente Geoinformationen und Kartenwerke in Europa.
Der Vortrag fand im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen anlässlich des heurigen doppelten Gedenkjahres zum Thema "Bildung und Militär" mit den beiden Schwerpunkten 300 Jahre Ingenieursakademie und 50 Jahre Landesverteidigungsakademie statt.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie