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3 Fragen - 3 Antworten: Kampf um Gaza-Stadt

3 Fragen - 3 Antworten: Kampf um Gaza-Stadt

Die israelischen Streitkräfte haben Gaza-Stadt vollständig abgeriegelt und intensivieren den Beschuss. Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch der Häuserkampf birgt Risiken für Soldaten wie Zivilisten. Welche Taktik verfolgt Israel – und welche Folgen hat das für die Bevölkerung? Brigadier Berthold Sandtner, Leiter des Instituts für höhere militärische Führung an der Landesverteidigungsakademie, gibt die Antworten.


1. Welche Taktik verfolgt Israels Militär in Gaza-Stadt?

Gaza-Stadt ist nach intensiver militärischer Vorbereitung seit Juli im Wesentlichen durch drei israelische Divisionen abgeriegelt. Seit gut einer Woche ist ein intensivierter Beschuss der Stadt zu beobachten. Wir befinden uns in der initialen Phase der Operation; die israelische Absicht wird sein, den Widerstand der Hamas in Gaza-Stadt endgültig und nachhaltig auszulöschen. Ein weiteres Operationsziel ist die Befreiung der in Gaza-Stadt vermuteten Geiseln.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen die israelischen Streitkräfte in den drei wesentlichen Dimensionen – Erdoberfläche, Tunnelsysteme und Luftraum – in Gaza-Stadt gegen die Hamas kämpfen, diese neutralisieren und anschließend den Raum beherrschen. Dabei sind auf israelischer Seite stärkere Verluste als in der bisherigen Operationsführung zu erwarten.

Unmittelbar dürfte es zudem die Absicht sein, weitere Teile der Zivilbevölkerung zur Flucht aus Gaza zu veranlassen. Nach wie vor sollen sich eine knappe halbe Million Zivilisten in Gaza aufhalten. Sämtliche militärischen Mittel für den Angriff in die Stadt hinein stehen bereit.

2. Wieviel Gegenwehr kann die Hamas noch leisten?

Gaza-Stadt hat sich zum Hauptrückzugsraum der Hamas entwickelt. Es ist mit 3.000 bis 5.000 Kämpfern aus dem militärischen Kern der Hamas zu rechnen und mit noch einmal ebenso vielen bewaffneten Unterstützern. Es ist mit erheblichem punktuellem Widerstand zu rechnen.

Die Hamas wird sich vor allem auf die Beherrschung wesentlicher Punkte und Räume konzentrieren und dazwischen auf Anschläge (Hit-and-Run) gegen die vorrückenden israelischen Kräfte. Was für die IDF eine wesentliche Herausforderung darstellt – der Kampf in einem Raum mit hohem Anteil an Zivilbevölkerung – wird von der Hamas zu ihrem Vorteil genutzt.

Es ist mit einer nachhaltigen Kampfführung der Hamas zu rechnen, die die IDF zu einem langsamen Vorgehen zwingt und die Operation durchaus in die Länge ziehen kann.

3. Was bedeutet der Kampf im Stadtgebiet für die Zivilbevölkerung?

Die Lage für die Zivilbevölkerung ist dramatisch. Es fehlt an öffentlicher Ordnung, wodurch Zivilisten öfter zu Opfern der Gewalt bewaffneter Banden werden. Zusätzlich kommt die nahezu zum Erliegen gekommene Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs, was die Bevölkerung weiter zum Verlassen von Gaza-Stadt bewegen soll.

Für die Bevölkerung besteht die ständige Gefahr, zwischen die Kampfhandlungen der IDF und der Hamas zu geraten. Es ist auch damit zu rechnen, dass die Zivilbevölkerung seitens der Hamas gezielt gesteuert (Bewegungsströme) oder an bestimmte Punkte verbracht wird (z. B. in die Nähe von Abschusseinrichtungen), um das israelische Vorgehen zu behindern und zu verlangsamen. Zudem wird der internationale Informationsraum durch die Hamas jedenfalls medial bedient – auch mit möglicherweise gefälschten Aufnahmen – um antiisraelische Stimmung zu verstärken.

Selbst wenn die IDF durch massiven Aufwand bei Aufklärung und Einsatz von Präzisionswaffen sowie durch anhaltenden Druck auf die Zivilbevölkerung von Gaza-Stadt versuchen werden, zivile Opfer möglichst gering zu halten, sind hohe Opferzahlen zu befürchten.

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