Wie verlief das Treffen zwischen Trump, Zelensky und ausgewählten europäischen Staatschefs?
Gestern fand in Washington das Treffen zwischen US-Präsident Trump, dem ukrainischen Präsidenten Zelensky sowie ausgewählten europäischen Regierungschefs statt. Trotz einer freundlichen und respektvollen Atmosphäre kam es vorerst zu keinen konkreten oder unmittelbar messbaren Ergebnissen – dabei wären diese dringend notwendig gewesen. So gibt es weiterhin keine verschärften US-Sanktionen gegen Russland, obwohl dies zuvor von Trump in Aussicht gestellt worden war. Seit seinem Treffen mit Putin in Alaska ist dieses Thema offenbar vom Tisch. Auch ein sofortiger Waffenstillstand – ursprünglich eine zentrale Forderung von Trump und den europäischen Staatschefs – wurde nicht erreicht. Selbst Präsident Zelensky ist von dieser Forderung inzwischen abgerückt und setzt nun auf einen „Friedensschluss“. Damit folgen alle im Kern dem Vorschlag Putins.
Welche Maßnahmen wurden in Aussicht gestellt?
Es scheint, als sei man mit dem bisher Erreichten weitgehend zufrieden. Viele Beobachter werten es bereits als Erfolg, dass Zelensky von Trump nicht erneut öffentlich gedemütigt wurde und Trump keinen Druck hinsichtlich Gebietsabtretungen ausübte. Die in Washington anwesenden europäischen Staatschefs einigten sich mit Trump auf einen vagen Fahrplan: Innerhalb der nächsten zehn Tage sollen Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausgehandelt werden – in Anlehnung an Artikel 5 des NATO-Vertrages. Weitere Treffen sind geplant, darunter auch ein mögliches direktes Gespräch zwischen Zelensky und Putin. Die Unterstützung für die Ukraine bleibt grundsätzlich aufrecht: Die Europäer können weiterhin Waffen in den USA erwerben und an die Ukraine liefern. Zudem hat sich die Ukraine zu umfangreichen Rüstungsbeschaffungen in den USA verpflichtet. Viele Details bleiben allerdings vorerst ungeklärt.
Welche strategischen Herausforderungen bleiben ungelöst?
China und Indien waren an den Gesprächen in Washington nicht beteiligt – dabei spielen sie eine zentrale Rolle: Ihre indirekte Unterstützung Russlands, sei es durch die Lieferung militärisch relevanter Güter oder den Import russischer Rohstoffe, ermöglicht es Moskau, den Krieg fortzuführen. Am 3. September feiert China mit einer großen Militärparade in Peking den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Dazu werden unter anderem Trump und Putin als Ehrengäste erwartet. Ein weiteres direktes Treffen der beiden scheint möglich. Währenddessen geht der Krieg in der Ukraine unvermindert weiter: Russische Luftangriffe erschütterten erneut die Nacht – ein deutliches Zeichen für die anhaltende Eskalation. An der Front tobt weiter schwerer Kampf, insbesondere im Donbas verschärft sich die Lage zunehmend.