Die Erneuerung der Transportflotte des Bundesheeres beginnt: Die erste Hercules C-130 wird in diesen Tagen außer Dienst gestellt. Ihr letzter Flug führt von Linz-Hörsching nach Wiener Neustadt, wo sie künftig dem Jagdkommando als realistische Übungskulisse dient. Bis zur Einführung der neuen Embraer C-390 arbeitet das Bundesheer eng mit den portugiesischen Streitkräften zusammen, um die vollständige Lufttransportkapazität ohne Einschränkungen aufrechtzuerhalten.
Rückblick: Zwei Jahrzehnte Dienst für Österreich
Die drei Transportmaschinen des Typs C-130 wurden 2003 gebraucht von der britischen Royal Air Force übernommen und waren seither ein zentraler Teil der österreichischen Lufttransportkapazitäten. In mehr als 20 Einsatzjahren haben sie beeindruckende Leistungen erbracht:
- 18.310 Flugstunden
- 133.167 transportierte Passagiere
- 14.376.934 Kilogramm Fracht
- 15.871 Starts und Landungen
Übergangslösung bis zur C-390
Da sich die Maschinen nun ihrem technischen Lebensende nähern, wurde die erste C-130 außer Dienst gestellt. „Eine Lebensdauerverlängerung wäre deutlich teurer als die Übergangslösung mit Portugal“, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Die Kooperation stellt sicher, dass auch in den kommenden Jahren alle Transportaufgaben uneingeschränkt erfüllt werden können.
Neue Transportflugzeuge ab 2028
Mit der Beschaffung der Embraer C-390, die 2021 eingeleitet und 2024 gemeinsam mit den Niederlanden vertraglich fixiert wurde, entsteht eine moderne und leistungsfähige Transportflotte. Die erste C-390 wird 2028 in Österreich eintreffen. Bis 2030 soll die Umstellung abgeschlossen sein – dann stehen vier Maschinen dieses Typs zur Verfügung. Durch weitere Nutzerstaaten wie Schweden reduzieren sich zudem die Anschaffungskosten.
Ein breites Einsatzspektrum
Die Transportflugzeuge des Bundesheeres sind für zahlreiche Aufgaben unverzichtbar – darunter Versorgung und Rotation bei Auslandseinsätzen, Verlegung zu internationalen Übungen, Transport von Gerät und Personal, Fallschirmsprungausbildung sowie medizinische Evakuierungen (MEDEVAC).
Neue Aufgabe nach dem letzten Flug
Auch nach ihrer Außerdienststellung bleibt die erste Hercules wertvoll: In Wiener Neustadt wird sie künftig dem Jagdkommando als realitätsnahe Übungskulisse dienen. „Damit bleibt die Maschine auch nach ihrem aktiven Einsatz ein Gewinn für die Einsatzvorbereitung“, so Verteidigungsministerin Tanner.