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Operation Spiderweb - Der ukrainische Angriff auf die strategische russische Bomberflotte

Operation Spiderweb - Der ukrainische Angriff auf die strategische russische Bomberflotte

Ein historischer Schlag gegen Russlands strategische Luftwaffe: Mit über 100 Drohnen attackierte die Ukraine am 1. Juni 2025 mehrere russische Flugplätze tief im Landesinneren. Der spektakulär koordinierte Angriff unter dem Namen „Operation Spiderweb“ könnte die Luftangriffskapazitäten Moskaus entscheidend schwächen – und ist ein Vorgeschmack auf die Zukunft der modernen Kriegsführung. Oberst Markus Reisner gibt drei Antworten.


Warum ist dieser Angriff so bedeutungsvoll?

Gestern griff die Ukraine mit über 100 kleinen Angriffsdrohnen erfolgreich eine Vielzahl auf russischen Flugplätzen geparkter schwerer strategischer russischer Bomber an. Die Ukraine hat mit diesem sorgfältig geplanten und wirkungsvollen Angriff auf die wichtigsten russischen Absprungplätze der strategischen Bomberflotte Geschichte geschrieben.

Dieses Ereignis reiht sich in ähnliche Überraschungsangriffe ein, wie Tarent 1940 (britische Torpedobomber gegen die italienische Flotte), Pearl Harbor 1941 (japanische Trägerflugzeuge gegen die US-Flotte) und Poltawa 1944 (deutsche Bomber gegen abgestellte Bomber der 8. US-Luftwaffe). In all diesen Fällen gelang es, wesentliches Projektionspotenzial des jeweiligen Gegners empfindlich zu treffen bzw. zu zerstören.

Wie wurde der ukrainische Angriff durchgeführt?

Bemerkenswert ist die Durchführung des vom ukrainischen Geheimdienst SBU unter dem Namen „Operation Spiderweb“ durchgeführten Angriffs. Insgesamt 150 mit Sprengstoff bestückte kleine Angriffsdrohnen wurden in Containern an Bord ziviler LKWs über die russische Grenze geschmuggelt. Von dort fuhren die LKWs bis in die Nähe der bis zu 4.000 Kilometer von der Ukraine entfernten russischen Flugplätze, wo die Drohnen dann automatisch eingesetzt wurden. Sie stützten sich dabei auf das russische GSM-Netz, eine Auto-Homing-Funktion zur Heranführung an die Flugplätze und KI zur Zielerkennung der Bomber- und Flugzeugkonturen.

Eine perfekte asymmetrische Vorgehensweise – und ein Vorgeschmack auf die Zukunft der Kriegsführung. Angegriffen wurden die Flugplätze Belaya im Oblast Irkutsk, Olenya im Oblast Murmansk, Dyagilevo im Oblast Rjasan, Ivanovo Severny im Oblast Iwanowo sowie Voskresensk im Oblast Moskau.

Warum sind die Folgen dieses Angriffs so weitreichend?

Die Auswirkungen dieses Angriffs dürfen nicht unterschätzt werden. Die strategische Bomberflotte der Russischen Föderation führt seit Kriegsbeginn mit ihren weitreichenden Bombern vom Typ Tu-22, Tu-160 und Tu-95 schwere Luftangriffe auf Ziele des militärisch-industriellen Komplexes in der Ukraine durch. Bei den regelmäßigen Angriffen lösen die schweren Bomber ihre mitgeführten weitreichenden Marschflugkörper aus sicherer Entfernung und außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftabwehr aus. Die Ukraine versuchte daher in den letzten Jahren immer wieder, diese schweren Bomber sowie auch die wichtigen fliegenden Kommunikationszentralen vom Typ A-50 auszuschalten.

Hinzu kommt, dass die schweren Bomber Teil der sogenannten „nuklearen Triade“, also des nuklearen Droh- und Abschreckungspotenzials Russlands, darstellen. Bereits vorliegende Videoaufnahmen der Angriffsdrohnen deuten darauf hin, dass eine größere Anzahl russischer Bomber vernichtet wurde. Unbestätigten ukrainischen Quellen zufolge sollen über 30 Prozent der gesamten strategischen russischen Bomberflotte zerstört worden sein. Der erfolgreiche ukrainische Angriff wird somit dazu beitragen, die Intensität der russischen Luftangriffe auf die Ukraine wesentlich zu verringern.

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