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Luftzielschießen am Truppenuebungsplatz Allentsteig

Fliegerabwehr: Luftzielschießen am Truppenübungsplatz Allentsteig

Die Fähnriche des 3. Jahrgangs der Lehrgruppe Fliegerabwehr an der Militärakademie sowie die Teilnehmer der laufenden Kaderanwärterausbildung 2/Fliegerabwehr absolvierten vergangene Woche ein Luftzielschießen mit dem Waffensystem 35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 am Truppenübungsplatz Allentsteig.


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Das Scharfschießen stand unter der Leitung des Instituts Fliegerabwehr der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule. Geschossen wurde sowohl mit Einzelgeschützen als auch im Verbund einer Feuereinheit, bestehend aus zwei 35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanonen 85 gesteuert durch das Feuerleitgerät 98 "Skyguard". Während die Kaderanwärter als Richtschützen an den Kanonen eingesetzt wurden, übernahmen die Fähnriche die Funktion des Feuerleitoffiziers im Feuerleitgerät.

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Die Zieldarstellung

Das Ziel beim Luftzielschießen ist ein Schleppsack, der durch eine PC-6 gezogen wird. Der Schleppsack befindet sich dabei an einem Stahlseil 1.200 Meter hinter dem Flugzeug. Ein direkt vor dem Schleppsack montierter Indikator kann feststellen, wie nah oder fern zum Ziel die einzelnen Schüsse liegen. Dieser Indikator hat sechs Mikrofone eingebaut.

Diese registrieren die Schallwellen, welche an der Spitze der Geschosse entstehen, wenn sie mit Überschallgeschwindigkeit am Indikator vorbeifliegen. So lässt sich der Abstand der Geschosse zum Schleppsack ermitteln. Beim aktuellen Schießen lautete die Aufgabe, auf einer Fläche von vier Metern rund um den Schleppsack zu treffen. Die Trefferauswertung und deren Übermittlung an die Schießübungsleitung am Boden erfolgt in Echtzeit.

Eine PC-6 Maschine mit eingezogenem Schleppsack.

Die 35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85

In den späten 50er Jahren startete die Schweizer Rüstungsfirma Oerlikon-Bührle die Entwicklung einer gezogenen 35mm Zwillingskanone für die Fliegerabwehr. Der erste Prototyp wurde 1959 fertiggestellt, das serienreife Produkt erhielt die Bezeichnung GDF-001. 1980 wurde das System GDF-002 mit verbessertem Visier und digitaler Datenübertragung eingeführt und in dieser Version in einer Stückzahl von 72 als 35mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 79 im Bundesheer eingeführt.

1985 erfolgte durch den Einbau eines neuen Visiers, eines Laserentfernungsmessers, eines digitalen Feuerleitrechners sowie der Integration eines Generators und der Installierung eines Automatikladers eine Kampfwertsteigerung auf die Version GDF-005. Die modernisierten Geschütze tragen im Bundesheer die Bezeichnung 35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85.

Die Kadenz pro Rohr beträgt 550 Schuss/Minute. Dies bedeutet, dass pro Sekunde 16 Granaten verschossen werden. Das Geschütz ist daher mit einem zeitlichen Feuerbegrenzer ausgestattet. Beim Luftzielschießen wurden Salven mit 0,7 und 1,5 Sekunden abgegeben. An der Waffe befinden sich 280 Schuss. Nachgeladen wird mittels Ladestreifen mit sieben Schuss. An Munition stehen Leuchtspur-Übungsgeschosspatronen, Spreng-Brandgranatpatronen und Panzer-Sprenggranatpatronen zur Verfügung.

Der Betrieb des Geschützes kann sowohl automatisch via digitale Datenübertragung vom Feuerleitgerät zu den Geschützen als auch lokal mit dem computergestütztem Visiersystem erfolgen. Die Feuereinheit – der Fliegerabwehrzug, besteht aus dem Feuerleitgerät "Skyguard", einem optischen Zielzuweiser und zwei 35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanonen.

Die 35mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 im scharfen Schuss.

Das Feuerleitgerät 98 "Skyguard"

Das Allwetter Feuerkontroll-Radarsystem "Skyguard" wurde in den 70er-Jahren durch Oerlikon-Contraves zur Steuerung der 35 mm GDF-Serie Fliegerabwehrkanonensysteme entwickelt und im Bundesheer als Feuerleitgerät 79 eingeführt. Ende der 1990er-Jahre erfolgte eine Grundüberholung der Feuerleitgeräte. Die leistungsgesteigerten Feuerleitgeräte tragen die Bezeichnung Feuerleitgerät 98. Das Feuerleitgerät 98 ist ausgeführt als Zweiachs-Anhänger mit vollklimatisierter Kabine. Der Antennenkopf auf der Kabine besteht aus einem Rundumsuchradar mit einer Reichweite von 20 Kilometern, einem Folgeradar und einer TV-Kamera. 

Das Herz des Systems ist ein Computer, der mit den Daten des Rundumsuchradars Gefahrenanalysen und Prioritätsreihungen durchführt, den optimalen Vorhaltewinkel sowie den optimalen Zeitpunkt und Dauer der Feuerstöße für eine höchstmögliche Trefferwahrscheinlichkeit für die Geschütze errechnet. Bedient wird das Feuerleitgerät durch zwei Mann – den Feuerleitoffizier und den TV-Beobachter. 
 

Das Feuerleitgerät 98 "Skyguard".

Modernisierung des Fliegerabwehrsystems

Die Fliegerabwehrtruppe des Bundesheeres verfügt derzeit über zwölf 35 mm-Luftabwehrsysteme, die aus je zwei Geschützen 35 mm in der Version GDF-005 und einem Feuerleitgerät 98 "Skyguard" bestehen. Im Zuge der "Mission vorwärts" wird bis 2028 eine Modernisierung des Systems auf die Version GDF-009 erfolgen. Dabei werden die Fähigkeiten der Rohrwaffe zur Bekämpfung von Kleinzielen, wie Drohnen, erweitert. Das bisher verwendete Feuerleitgerät wird durch die Integration des Radars in das Geschütz nicht mehr nötig sein.

Verschossen werden künftig nicht nur panzerbrechende oder explosive Geschosse, sondern auch AHEAD-Munition. Dabei handelt es sich um ein Geschoss mit 152 Subprojektilen. Hat das Geschoss das Ziel fast erreicht, erfolgt die Zündung einer sogenannten Zerlegerladung und die Subprojektile werden ausgestoßen. Diese breiten sich, ähnlich wie bei einer Schrotflinte, kegelförmig aus. Durch die hohe Schussfolge entsteht im Zielbereich eine Art Wolke aus Projektilen. Damit soll das Ziel an möglichst vielen Punkten durchschlagen und so zerstört werden. Darüber hinaus wird die neue Variante einen höheren Schutz für die Geschützbedienung bieten, denn die Geschütze werden durch das Upgrade voll fernsteuerbar.

Bodengebundene Luftabwehrtruppe

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