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Stellungnahme zur Abfangjäger-Typenentscheidung

Wien, 28. Februar 2003  - Das Verteidigungsministerium stellt zum heutigen Format-Bericht „Erzwungene Vergabe“ klar: Die zitierten Aussagen des ehemaligen Beamten des Verteidigungsressorts, Heribert Wagner, entsprechen nicht dem Ergebnis der Bewertungskommission. Der ehemalige Ministerialrat war weder Mitglied der Bewertungskommission noch hatte er genaue Kenntnis über die Entscheidungsgrundlagen, die letztlich zum Abschlussbericht der 33-köpfigen Bewertungskommission geführt haben. Die zitierten Textstellen sind einer Reihe von so genannten Non-Papers entnommen, die in keinem relevanten Zusammenhang mit dem Bewertungsvorgang und -endbericht stehen. Vielmehr spiegeln diese Aussagen die persönliche Sicht des ehemaligen Beamten wider. Die Abfangjäger-Typenentscheidung ist eindeutig und nachvollziehbar.

Die 33-köpfige Kommission hat das Bewertungsendergebnis mit 25. Juni 2002 vorgelegt. Fünf Unterkommissionen haben die Offerte in den Feldern Operation, Flugbetrieb, Technik, Logistik, und Kommerzielles beurteilt. In der militärisch-technischen Bewertung (Nutzwertermittlung) lag der Typhoon deutlich vor dem Gripen. Die reine Gegenüberstellung der Anschaffungskosten (Kostenwertermittlung) ergab Kostenvorteile für den Gripen. Jedoch näherten sich die Systempreise der Flugzeuge je mehr an, desto länger die Zahlungsziele gesteckt waren. Die Zusammenführung der beiden Einzelbewertungen in eine ablaufkonforme Kosten-Nutzen Analyse sah den Typhoon bei einem Zahlungsziel von 9 Jahren als Bestangebot. Vier von 5 Unterkommissionen haben sich für den Typhoon entschieden. Die Unterkommission Logistik, die u.a. betriebliche Aspekte bewertet hatte, urteilte für den Gripen. Die Bewertungskommission hat daher dem Verteidigungsminister mehrheitlich (4:1) empfohlen, den Auftrag an EADS (Typhoon) zu vergeben. Darüber hinaus hat der Leiter der damaligen Gruppe Feld- und Luftzeugwesen im Verteidigungsministerium den Verteidigungsminister in einer Einsichtsbemerkung darüber informiert, dass er den Kauf des Gripen („geringere Anschaffungs- und Betriebskosten“) im Hinblick auf das geringe Landesverteidigungsbudget vorschlagen würde.

Parallel zum militärischen Bewertungsverfahren prüfte das Bundesministerium für Wirtschaftliche Angelegenheiten die angebotenen Offset-Geschäfte. Die Anbieter waren aufgefordert, Gegengeschäfte im Wert von 200 Prozent des Kaufpreises vorzuschlagen. Letztlich haben die deutlich besseren Kompensationsaussichten die Typenentscheidung zugunsten des Typhoon herbei geführt. Diese politische Entscheidung ist am 2. Juli 2002 öffentlich präsentiert worden.

Der Eurofighter “Typhoon“ ist ein Abfangjäger der vierten Generation mit zwei Triebwerken, die mit Nachbrenner max. 180 Kilonewton bzw. 74.500 PS leisten. Dieser Antrieb verleiht dem wendigen Flugzeug hervorragende Flugeigenschaften und eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 2.0 bzw. 2120 km/h. Gleichzeitig sorgen die 4-fach redundante „fly-by-wire“ Steuerung und modernste Navigationssysteme für eine bestmögliche Entlastung des Piloten und für höchste Sicherheit im Flugbetrieb. Der „Typhoon“ hat eine Länge von rund 16 Metern und eine Spannweite von nahezu 11 Metern und ist eine Hi-Tech Maschine, die sogar mit Sprachbefehlen gesteuert werden kann. Der Eurofighter ist das zurzeit modernste Flugzeug am internationalen Markt. Die ersten Typhoons stehen bereits in Deutschland, England, Italien und Spanien im Flugbetrieb. Es ist nicht anzunehmen, dass diese Luftwaffen ein nicht truppentaugliches Gerät in den Betrieb übernehmen würden.

Der Eurofighter über Österreich.

Der Eurofighter über Österreich.

Der Eurofighter beim Start.

Der Eurofighter beim Start.

Modernste Technik für die Sicherheit Österreichs.

Modernste Technik für die Sicherheit Österreichs.

Ein simulierter Abfang.

Ein simulierter Abfang.

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