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Irak-Krieg: Weitere Analysen

Wien, 01. April 2003  - Zum Thema „Krieg im Irak“ fand heute in der Wiener Stiftskaserne eine Informationsveranstaltung statt. Neben strategischen Aspekten erläuterten Experten des Österreichischen Bundesheeres auch medizinische und psychologische Hintergründe des laufenden Krieges.

Oberst Walter Feichtinger, Leiter des Institutes für Friedenssicherung und Konfliktmanagement an der Landesverteidigungsakademie, wies in seiner Analyse auf Herausforderungen in der amerikanischen Planung hin, die es an der militärischen Front, insbesondere im Bereich der Aufklärung, gegeben habe. "Die USA müssen gewinnen, der Irak braucht nur nicht verlieren", so Feichtinger.

Außerdem sprach er das große Problem der unbeabsichtigten Bekämpfung eigener Truppen, genannt „friendly fire“, an. Jedoch sei dies nicht zu verhindern. Auch das "offensichtliche irakische Selbstbewusstsein" schade der USA und deren Verbündeten. Die USA sei davon ausgegangen, dass die irakischen Truppen überlaufen würden und die irakische Gesellschaft die US-Soldaten als die großen Befreier feiern würden.

Major des Generalstabsdienstes Philipp Eder, Experte im Bereich militärischer Operationen, spricht auch von den Herausforderungen im Bereich der Logistik. „Die Häfen in Kuwait, von denen aus die Versorgung gewährleistet wird, sind am Limit“, so der Generalstabsoffizier.

Der oberste Heerespsychologe, Brigadier Dr. Ernst Frise, betonte, dass das Vertrauen die Bedingung für die psychische Einsatzbereitschaft der Soldaten ist. Oberstarzt Dr. Georg Rosenmayr, Mediziner im Führungsstab des Verteidigungsministeriums, wies auf die Verschärfung der Lebenssituation seit Kriegsbeginn hin. „Außerdem“, so Rosenmayr, „sei die medizinische Versorgung schon vor Kriegsbeginn teilweise auf niedrigen Standards gewesen und noch weiter abgesunken.“.

Abschließend warnte Oberst Walter Feichtinger vor Selbstmordattentätern und der Möglichkeit, dass irakischen Streitkräfte weitere Ölquellen in Brand stecken.

Informationsveranstaltung zur aktuellen Irak-Krise.

Informationsveranstaltung zur aktuellen Irak-Krise.

Oberst Walter Feichtinger

Oberst Walter Feichtinger

Major des Generalstabsdienstes Philipp Eder bei seinen Erläuterungen

Major des Generalstabsdienstes Philipp Eder bei seinen Erläuterungen

v.l.n.r.: Major Philipp Eder, Oberst Dr. Walter Feichtinger, Brigadier Dr. Ernst Frise und Oberst Dr. Georg Rosenmayr.

v.l.n.r.: Major Philipp Eder, Oberst Dr. Walter Feichtinger, Brigadier Dr. Ernst Frise und Oberst Dr. Georg Rosenmayr.

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