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Darabos begeht Tag der Menschenrechte in Graz

Graz, 12. Dezember 2011  - Am Montag lud das Militärkommando Steiermark zur Einweihung eines Gedächtnishaines für Ermordete der letzten Kriegstage des Zweiten Weltkrieges in die Grazer Belgier-Kaserne. An dem Gedächtnisfestakt nahmen Verteidigungsminister Norbert Darabos, Vertreter des Landes Steiermark, der Stadt Graz sowie hochrangige Militärs teil. Auch zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, von der Uni Graz sowie von Einsatzorganisationen und uniformierten Traditionsverbänden waren in die Kaserne gekommen.

Gedächtnishain

Eine Historikerkommission hat unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dieter Anton Binder, sowie unter Mitarbeit von Mag. Nicole-Melanie Goll und Mag. Georg Hoffmann im Auftrag des Verteidigungsministeriums herausgefunden, dass in der Belgier-Kaserne in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 bis zu 219 Menschen ermordet wurden. Der neue Gedächtnishain soll nun daran erinnern, dass an diesem Ort von der Waffen-SS und der Gestapo Verbrechen begangen worden sind. Erst durch die Forschungsarbeit der vergangenen Jahre konnte das volle Ausmaß der Gräueltaten nachgewiesen werden.

Opfer verschiedener Herkunft

Die Opfer setzten sich sehr vielschichtig zusammen: Jüdische Ungarn, die sich auf einem Todesmarsch nach Mauthausen befunden hatten, machen die größte Gruppe aus. Die restlichen Opfer waren sowjetische, französische, britische und amerikanische Kriegsgefangene; rumänische sowjetische und jugoslawische Zwangsarbeiter sowie deutsche und österreichische Widerstandskämpfer. Auch zum Tode verurteilte niederländische Waffen-SS-Männer, die die Exhumierungsarbeiten übernehmen mussten und danach erschossen wurden, finden sich unter den Opfern.

Keine Toleranz für rechte Geisteshaltung

Minister Norbert Darabos erwähnte in seiner Ansprache, dass das Österreichische Bundesheer seine Verantwortung der historischen Aufbereitung von Ereignissen in den eigenen Kasernen sehr ernst nehme. Jedwede Aktivitäten mit nationalsozialistischem Gedankengut seien entschieden abzulehnen. Für eine derartige Geisteshaltung gäbe es keine Toleranz und es werde durch ihn als verantwortlichen Bundesminister alles unternommen, um solche Strömungen im Bundesheer nicht zuzulassen.

Menschenrechte in Erinnerung behalten

Das Militärkommando Steiermark nimmt seit mittlerweile 21 Jahren den Tag der Menschenrechte der Vereinten Nationen zum Anlass, um geschichtliche Ereignisse in den eigenen Stätten ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen. Ziel dieser Veranstaltungen ist es insbesondere, die Menschenrechte als zu bewahrenden Grundwert der Gesellschaft darzustellen und in Erinnerung zu behalten.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark

Minister Darabos bei der Kranzniederlegung am Gedenkstein.

Minister Darabos bei der Kranzniederlegung am Gedenkstein.

Der neu errichtete Gedächtnishain in der Belgier-Kaserne.

Der neu errichtete Gedächtnishain in der Belgier-Kaserne.

Die Gäste schreiten die Ehrenkompanie der Garde ab.

Die Gäste schreiten die Ehrenkompanie der Garde ab.

Darabos bei seiner Ansprache: "Jedwede Aktivitäten mit nationalsozialistischem Gedankengut sind entschieden abzulehnen."

Darabos bei seiner Ansprache: "Jedwede Aktivitäten mit nationalsozialistischem Gedankengut sind entschieden abzulehnen."

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