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EU-Versuch: Bundesheer-Flugzeug sammelt Partikel in der Luft

Langenlebarn, 06. September 2018  - Um beispielsweise die Ausbreitung von Aschewolken nach einem Vulkanausbruch besser vorhersagen zu können, führen 12 Nationen im Rahmen des EU-Projektes "EUNADICS" verschiedene Versuchsreihen durch. Ziel ist es, ein EU-weites einheitliches Informationssystem zu schaffen. Das Bundesheer unterstützt die Versuche mit einem speziell ausgerüsteten Propellerflugzeug. Die Gesamtleitung hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Vorhersage zur Ausbreitung von Wolken

Oberst Michael Pernsteiner von den Luftstreitkräften erklärt die laufenden Versuche: "Ziel ist es nach einem Vulkanausbruch oder einem Atomunfall den gesperrten Luftraum und damit die Auswirkungen auf den Flugverkehr so klein wie möglich zu halten." Bei den Tests, so Pernsteiner, "wird ein äußerst seltener ungefährlicher Stoff, der auch bei Augenoperationen zum Einsatz kommt, ausgebracht. Dieser breitet sich in der Luft aus und kann später von uns mit Hilfe von Luftprobenahmen eingefangen und gemessen werden. Damit leistet das Bundesheer einen Beitrag zur genaueren Vorhersage über die Ausbreitung der Wolken."

Sperre des Luftraumes eingrenzen

Durch den Vulkanausbruch im Jahr 2010 auf Island und die unvorhersehbare Ausbreitung der Aschewolke und der daraus resultierenden großräumigen Sperrung des Luftraumes über halb Europa, entstand ein wirtschaftlicher Schaden von mehr als vier Milliarden Euro. Um den gesperrten Luftraum und somit die wirtschaftlichen Einbußen so gering wie möglich zu halten, werden jetzt mit Hilfe des Bundesheeres Versuche durchgeführt.

Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Michael Lichtenstern ist Techniker beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, er entnimmt beim Durchflug der markierten Wolke die Proben mit Hilfe eines speziell dafür in der PC-6 eingebauten Gerätes und analysiert diese. Je nachdem, ob und wie viele Partikel eingesammelt werden, können die Geschwindigkeit und die Verbreitung in der Luft festgestellt werden. Anhand der Messergebnisse werden die theoretischen Modelle überprüft, mit denen die Ausbreitung zuvor berechnet wurde.

Unterstützung durch das Bundesheer

Von 3. bis 7. September unterstützt das Bundesheer diese Tests durch eine Flugwetterberatung und die PC-6 Propellermaschine der Luftstreitkräfte, mit der die Partikel eingesammelt werden.

Schutz der Bevölkerung

Die ausgewerteten Daten können auch im Fall eines nuklearen Zwischenfalles in einem Kernkraftwerk verwendet werden, um die Bevölkerung vor radioaktivem Niederschlag zu schützen. Auch die Möglichkeit, nach einem Chemieunfall den zu evakuierenden Bereich besser und genauer einschätzen zu können, ist einer wesentlicher Faktor, der zum Schutz Österreichs beträgt.

Eine PC-6 der Luftstreitkräfte unterstützt ein EU-Projekt, das die Ausbreitung von Wolken misst.

Eine PC-6 der Luftstreitkräfte unterstützt ein EU-Projekt, das die Ausbreitung von Wolken misst.

Oberst Michael Pernsteiner leitet die Versuche von Seiten des Bundesheeres.

Oberst Michael Pernsteiner leitet die Versuche von Seiten des Bundesheeres.

Michael Lichtenstern mit dem Messgerät im Flugzeug.

Michael Lichtenstern mit dem Messgerät im Flugzeug.

Spezielle Vorrichtungen an den Flügeln der PC-6 sammeln die Partikel in der Luft ein.

Spezielle Vorrichtungen an den Flügeln der PC-6 sammeln die Partikel in der Luft ein.

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