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Niederösterreich: "DEKO-Konzept"-Übergabe an sieben Bezirkshauptleute

Tulln, 30. Juni 2014  - Am Montag konnte im Beisein von Vertretern verschiedenster Blaulichtorganisationen das neue "Dekontaminationskonzept" des Militärkommandos Niederösterreich in Tulln an sieben Bezirkshauptleute übergeben werden.

Hintergrund

1986 wurde die Welt von einer unsichtbaren Gefahr bedroht, die bis dahin noch undenkbar war. Die Katastrophe von Tschernobyl, die auf der siebenstufigen "Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse" lange Zeit alleiniger Spitzenreiter war, fordert bis heute noch unzählige Todesopfer bzw. schwerste Behinderungen bei Neugeborenen.

Damalige Hauptursachen waren menschliches Versagen gepaart mit bauartbedingten Eigenschaften in einem zu niedrigen Leistungsbereich. Davon ausgehend war man der Meinung, dass durch Stilllegung von graphit-moderierten Kernreaktoren eine solche Katastrophe nicht wiederholbar sein könnte.

Schon bei dieser Katastrophe 1986 standen ABC-Abwehrsoldaten an der österreichischen Grenze und führten Strahlenmessungen und Dekontamination durch.

Die österreichische Bevölkerung hatte 1978 der Kernenergie mittels Volksabstimmung abgesagt und das bereits fertiggestellte Kernkraftwerk Zwentendorf produzierte nie Strom. Während in Österreich das Atomraktormodell im Massstab 1:1 als Ausbildungsstätte fungiert, zeigt die Katastrophe von Fukushima, dass eine radioaktive Gefährdung keineswegs gebannt ist.

Umfangreiches Konzept

Beim Militärkommando Niederösterreich wurde schon 1996 ein umfangreiches Konzept im Umgang mit möglichen Störungen in den Kernkraftwerken Bohunice, Dukovany und Temelin erarbeitet.

Die Evaluierung der Landeskatastrophenübung "RADI2011" in Gmünd veranlasste eine Neubeurteilung des Konzeptes. Auf Initiative von Oberstleutnant Gerald Führer vom Militärkommando Niederösterreich fanden im Herbst 2011 die ersten Vorgespräche statt. Eine daraus resultierende Grundidee war, angehende ABC-Abwehr-Soldaten während der Ausbildung an der ABC-Abwehrschule für die Überarbeitung bzw. teilweisen Neuerstellung des "Dekontaminationskonzeptes" heranzuziehen. Dieses Vorhaben wurde dementsprechend umgesetzt.

Neues DEKO-Konzept

Unter Mitwirkung von sieben Bezirken (Horn, Mistelbach, Gmünd, Bruck/L., Waidhofen a.d.Thaya, Gänserndorf, Hollabrunn) des Landes Niederösterreich sowie den Dienststellen des Österreichischen Bundesheeres entstand das "DEKO-Konzept", ein Beitrag zum niederösterreichischen Interventionsplan für großräumige Notstandssituationen. Vorliegend ist ein Konzept, maßgeschneidert für jeden Bezirk, bestehend aus Lageplänen der erkundeten Dekontaminationsplätze, einer Raumordnung und Beschreibung. Schwergewichtsmäßig wurden dabei die grenznahen Bereiche bzw. Grenzübertrittstellen ins Kalkül einbezogen. Insgesamt sind 32 Dekostellen erkundet und mit Lageplänen und Luftbildaufnahmen hinterlegt.

Mehrwert

Der Mehrwert dieser Einsatzvorbereitungsmaßnahme liegt vor allem in der Verkürzung von Einsatzzeiten durch ein Höchstmaß an Vorbereitung. Weiters dient das Konzept als Beitrag für den Landeskatastrophenplan Niederösterreich zur Beherrschung von radiologischen Notstandssituationen. Auch die zivil– militärische Zusammenarbeit wurde durch dieses Projekt gestärkt und der Nutzen lag somit auf beiden Seiten.

In der Landesfeuerwehrschule in Tulln wurden am Montag die Dekostellenkonzepte vom Kommandant der ABC-Abwehrschule, Oberst Michael Schuster, an die sieben Bezirkshauptleute übergeben.

In seiner Rede betonte der Militärkommandant von Niederösterreich, Brigadier Rudolf Striedinger, dass mit diesem Dokument eine "fundierte Basis für eventuelle Fälle geschaffen ist, natürlich in der Hoffnung, dass ein solcher Ernstfall nie eintreten möge".

Der nächste Schritt wird nun sein, die vorliegenden Materialien in die Katastrophenschutzpläne der Bezirke einzuarbeiten und zu trainieren, um den größtmöglichen Schutz der österreichischen Bevölkerung zu gewährleisten.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Niederösterreich

Die Übergabe des neuen "Deko-Konzeptes" fand in der Landesfeuerwehrschule in Tulln statt.

Die Übergabe des neuen "Deko-Konzeptes" fand in der Landesfeuerwehrschule in Tulln statt.

Bezirk Horn: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann-Stv. Daniela Obleser, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Horn: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann-Stv. Daniela Obleser, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Waidhofen a.d. Thaya: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Franz Kemetmüller, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Waidhofen a.d. Thaya: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Franz Kemetmüller, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Gmünd: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Johann Böhm, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Gmünd: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Johann Böhm, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Gänserndorf: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Martin Steinhauser, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Gänserndorf: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Martin Steinhauser, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Hollabrunn: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Stefan Grusch, Erich Hebenstreit, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Hollabrunn: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Stefan Grusch, Erich Hebenstreit, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Mistelbach: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Gerhard Schütt, Bernhard Strobl, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

Bezirk Mistelbach: Brigadier Rudolf Striedinger, Bezirkshauptmann Gerhard Schütt, Bernhard Strobl, Oberst Micheal Schuster, Offiziersstellvertreter Andreas Hämmerle.

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